Bei der Planung einer Website taucht schnell die Frage auf, welche Domain-Endung – auch als Top-Level-Domain (TLD) bezeichnet – für Ihr Unternehmen richtig ist. Klären wir doch mal, welche Domain-Endungen für deutsche Unternehmen besonders empfehlenswert sind und wie diese die Suchmaschinenoptimierung (SEO) beeinflussen können.
Was ist eine TLD?
Zunächst einmal: Was ist eine TLD überhaupt? Eine TLD steht für den hinteren Teil einer Webadresse. Bei www.beispiel.de ist .de die TLD.
Es gibt hunderte von Top-Level-Domains, unter anderem geografische, also länderbezogene, wie .de für Deutschland oder allgemeine, international genutzte, wie .com oder .org.
Gerade diese unendlich scheinende Auswahl an Domainendungen macht es schwer, sich für die richtige TLD zu entscheiden. Vor allem dann, wenn Sie auch von Anfang an den Einfluss auf die Sichtbarkeit Ihrer Website in den Suchergebnissen im Auge haben.
Die Wahl der richtigen Endung kann entscheidend sein für die Wahrnehmung Ihrer Marke, das Vertrauen Ihrer Kunden und die Auffindbarkeit Ihrer Seite in Suchmaschinen.
Jeden Domainnamen kann es mit vielen Top-Level-Domains geben
Angenommen, Sie möchten gern den Domainnamen meine-traumcompany nutzen. Das wird dann der Teil vor dem Punkt, den man auch als Second-Level-Domain bezeichnet. Bei der TLD, dem Teil nach dem Punkt, haben Sie freie Auswahl.
Möglich wären als Internet-Adressen nun meine-traumcompany.de, meine-traumcompany.com, meine-traumcompany.org, meine-traumcompany.at, meine-traumcompany.fr, meine-traumcompany.co.uk und einige hundert mehr.
Jeweils vorausgesetzt, dass die jeweilige Domain nicht schon reserviert ist.
Wie wirkt sich eine TLD auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) aus?
Die TLD Ihrer Website kann einen Einfluss auf Ihr SEO haben, obwohl dies nicht der wichtigste Faktor ist. Suchmaschinen betrachten viele Aspekte, wenn sie entscheiden, wie sie eine Seite ranken, darunter die Qualität des Inhalts, die Benutzerfreundlichkeit der Seite und die Anzahl und Qualität der Links, die auf die Seite verweisen. Die TLD ist nur ein kleiner Teil dieses Gesamtbilds einer SEO-Domain.
Allerdings kann die Wahl der richtigen TLD einen Unterschied machen, insbesondere wenn es um sogenannte Geotargeting-Effekte geht. Das bedeutet, dass Suchmaschinen manchmal Webseiten mit einer bestimmten TLD bevorzugen, wenn sie für ein bestimmtes geografisches Gebiet relevant sind. Eine .de-TLD beispielsweise kann signalisieren, dass Ihre Website für ein deutsches Publikum relevant ist und daher in den Suchergebnissen in Deutschland höher eingestuft wird.
Wir schauen uns das später noch genauer an.
Beispiele für internationale TLDs
Die internationalen TLDs werden auch als Generic-Top-Level-Domains (gTLD) bezeichnet.
Die bekannteste und beliebteste internationale TLD ist .com. Sie vermittelt eine außerordentlich hohe Reputation. Da die weltweit erfolgreichsten Unternehmen mit dieser TLD auftreten, verbinden Webuser damit Werte wie unternehmerische Potenz und Seriosität.
Die Beliebtheit der .com-Domains bringt den Nachteil mit sich, dass so ziemlich jeder denkbare Domain-Name schon besetzt ist. Die gute Nachricht: Oft können Sie diese Domains kaufen, in vielen Fällen schon für dreistellige oder niedrige vierstellige Euro-Beträge.
Weitere internationale TLDs
.org – Die TLD .org steht für „organization“ und wird oft von gemeinnützigen Organisationen, Verbänden, Stiftungen und anderen nicht kommerziellen Einrichtungen genutzt. Sie signalisiert, dass Ihre Organisation keinen kommerziellen Zweck verfolgt und kann das Vertrauen bei Personen stärken, die nach solchen Organisationen suchen. Ein bekanntes Beispiel ist wikipedia.org.
.net – Die TLD .net steht für „network“ und war ursprünglich für Netzwerk- oder Technologieunternehmen gedacht. Inzwischen wird sie von einer Vielzahl von Unternehmen genutzt, kann aber immer noch ein starkes Signal dafür sein, dass ein Unternehmen in der Technologiebranche tätig ist.
.biz – Abkürzung für Business. Die TLD sollte eine Alternative zu .com sein, konnte sich aber nie durchsetzen. Durch den häufigen Einsatz in Spam-Projekten wird sie inzwischen eher als minderwertig empfunden.
.info – Diese TLD war für Info-Angebote gedacht, setzte sich aber auch nicht breit durch.
.eu – Die europäische TLD soll zeigen, dass Ihr Unternehmen in Europa tätig ist und sich an ein europäisches Publikum richtet. Die TLD konnte sich ebenfalls nicht durchsetzen und wird kaum genutzt. Zu den wenigen Beispiele, die ich finde, gehören die Websites der Europäischen Union und der Europäischen Zentralbank.
Der Vorteil der hier aufgeführten TLDs ist, dass sie ein starkes Signal über die Art Ihrer Organisation oder die Art der Inhalte auf Ihrer Website senden können. Das kann bei bestimmten Themen helfen, das Vertrauen Ihrer Zielgruppe zu stärken.
Ein großer Nachteil ist jedoch die geringe Bekanntheit. Viele dieser speziellen TLDs sind deutlich weniger populär als die .de- oder .com-Domains. Das bringt die Gefahr mit sich, dass einige Nutzer sie vielleicht nicht erkennen oder ihnen weniger vertrauen. Darüber hinaus haben einige dieser TLDs spezielle Anforderungen oder Einschränkungen, die Sie erfüllen müssen, um sie nutzen zu können.
Die .com-Domain: International hoch angesehen
.com steht für „commercial“ und ist die meistgenutzte Domain-Endung weltweit. Sie wird von Unternehmen aller Art verwendet und hat keine spezifische geografische Bindung.
Einer der größten Vorteile einer .com-Domain ist ihre breite Akzeptanz und Anerkennung. Da sie die am häufigsten verwendete TLD ist, ist sie Nutzern auf der ganzen Welt bekannt. Das bedeutet, dass Ihr Unternehmen sofort als professionell wahrgenommen wird, unabhängig davon, wo sich Ihre Kunden befinden.
Darüber hinaus hat die .com-Domain keine geografischen Beschränkungen. Sie eignet sich dadurch für Unternehmen, die Kunden in verschiedenen Ländern ansprechen oder eine internationale Präsenz anstreben. Mit einer .com-Domain signalisieren Sie, dass Ihr Unternehmen nicht auf einen bestimmten Ort beschränkt ist und für Kunden aus aller Welt offen ist.
Der größte Nachteil der .com-Domain ist die starke Konkurrenz. Da sie so weit verbreitet ist, kann es schwierig sein, eine kurze und prägnante .com-Domain zu finden, die noch nicht vergeben ist. Darüber hinaus kann es herausfordernder sein, mit einer .com-Domain in lokalen Suchergebnissen gut platziert zu werden, da sie keine spezifische geografische Ausrichtung hat.
Die .eu-Domain: Der ungeliebte Europäer
Die TLD .eu ist speziell für die Europäische Union gedacht. Sie kann eine gute Wahl sein, wenn Ihr Unternehmen in mehreren EU-Ländern tätig ist oder sich auf den europäischen Markt konzentriert.
Ein großer Vorteil der .eu-Domain ist ihre geografische Ausrichtung. Sie signalisiert deutlich, dass ein Unternehmen in der Europäischen Union tätig ist und dort seinen Schwerpunkt hat. Das kann theoretisch für Kunden in der EU ein vertrauensbildendes Signal sein und das Ranking in europäischen Suchergebnissen verbessern.
Zudem kann die .eu-Domain ein starkes politisches und kulturelles Statement sein. Sie zeigt, dass Ihr Unternehmen sich zu Europa bekennt und die europäischen Werte und Normen teilt. Aus diesem Grund nutzen europäische Institutionen wie die Europäische Zentralbank bevorzugt .eu-Domains.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile der .eu-Domain. Einer davon ist ihre begrenzte Bekanntheit. Obwohl sie seit einiger Zeit existiert, ist die .eu-Domain immer noch weniger bekannt als die .de- oder .com-Domains. Das bedeutet, dass einige Kunden sie vielleicht nicht erkennen oder ihr weniger vertrauen.
Die Verwendung der .eu-Domain geht kontinuierlich zurück. Zudem fällt auf, dass viele Unternehmen zwar die .eu-Domain reserviert haben, sie aber dann weiterleiten. Beispielsweise auf ihre .com-Domain.
Übrigens ist die .eu-Domain nur für Unternehmen und Einzelpersonen verfügbar, die ihren Sitz bzw. Wohnort in der Europäischen Union haben. Unternehmen, die außerhalb der EU ansässig sind, können sie nicht nutzen – auch wenn sie in der EU Geschäfte machen.
Beispiele für länderspezifische TLDs
Länderspezifische TLDs beziehen sich auf ein bestimmtes Land. Sie werden auch als Country-Code-Top-Level-Domains (ccTLD) bezeichnet. Für einige wenige Länder werden sie nur an Unternehmen vergeben, die einen Firmensitz in dem Land nachweisen können.
Die in Deutschland bekannteste länderspezifische TLD ist .de. Diese deutsche TLD wird von den meisten Nutzern so verstanden, dass ein Unternehmen in Deutschland ansässig ist und sich an deutsche Kunden richtet. Der hohe Bekanntheitsgrad geht mit hoher empfundener Seriosität einher. Entsprechend hoch sind die Klickraten.
Ein deutsches Unternehmen, das hauptsächlich in Deutschland tätig ist, sollte immer versuchen, eine .de-Domain zu bekommen.
Weitere TLDs deutschsprachiger Länder sind .at für Österreich und .ch für die Schweiz.
Weltweit hat so ziemlich jedes Land seine eigene TLD: .fr für Frankreich, .it für Italien, .dk für Dänemark und so weiter. Jedes Land hat seinen eigenen Ländercode, der mit zwei Buchstaben angegeben wird.
Ein Hauptvorteil der länderspezifischen TLDs ist, dass sie im Normalfall für das jeweilige Land Vorteile im SEO bieten. Wenn Sie z.B. mit Ihrer Website in Frankreich präsent sein wollen, wird eine .fr-Domain mit höherer Wahrscheinlichkeit bei Google gut platziert, als eine .de-Domain. Denn der durchschnittliche Franzose wird einer .fr-Domain eher vertrauen.
Aus demselben Grund ist eine einzelne länderspezifische Domain nicht geeignet, wenn Sie international SEO betreiben wollen. Für jedes Land, in dem Sie mit Ihrer Website sichtbar sein wollen, benötigen Sie die passende Top-Level-Domain.
Vorteile von Länderdomains
- Lokale Relevanz: Eine Länderdomain signalisiert den Nutzern und Suchmaschinen, dass Ihre Website für ein bestimmtes Land relevant ist. Das stärkt das Vertrauen der Nutzer und erhöht die Klickrate.
- SEO-Vorteile: Länderdomains helfen bei der Suchmaschinenoptimierung, weil sie dazu beitragen, die Sichtbarkeit in lokalen Suchergebnissen zu verbessern. Google und andere Suchmaschinen berücksichtigen die Länderdomain, wenn sie die Relevanz einer Seite für eine bestimmte geografische Region bestimmen.
- Markenschutz: Die Registrierung Ihrer Marke unter verschiedenen Länderdomains kann dazu beitragen, Ihre Marke zu schützen und zu verhindern, dass andere Personen Ihre Marke in verschiedenen Ländern nutzen.
Nachteile von Länderdomains
- Verfügbarkeit und Kosten: Nicht alle Länderdomains sind frei verfügbar. Einige erfordern eine lokale Präsenz oder andere spezifische Voraussetzungen. Darüber hinaus können die Kosten für die Registrierung und Aufrechterhaltung von Länderdomains je nach Land variieren.
- Komplexität der Verwaltung: Wenn Sie mehrere Länderdomains registrieren, kann die Verwaltung dieser Domains herausfordernd sein. Sie müssen sicherstellen, dass alle Domains ordnungsgemäß gewartet und erneuert werden.
Obwohl Länderdomains dazu beitragen können, die Sichtbarkeit in lokalen Suchergebnissen zu verbessern, sind sie nicht der einzige Faktor, der berücksichtigt wird. Andere Faktoren, wie die Qualität des Inhalts und die Anzahl der eingehenden Links, sind genauso, wenn nicht sogar wichtiger. Eine Länderdomain allein wird Ihre Website also nicht automatisch an die Spitze der Suchergebnisse bringen.
Die .de-Domain: Der Klassiker für deutsche Unternehmen
Die TLD .de ist die geografische Kennzeichnung für Deutschland und die am häufigsten verwendete Domain-Endung in Deutschland. Wenn Ihr Unternehmen in Deutschland ansässig ist oder sich hauptsächlich an ein deutsches Publikum richtet, ist die .de-Domain oft die beste Wahl. Aber warum ist das so?
Der größte Vorteil der .de-Domain ist ihre lokale Relevanz. Suchmaschinen wie Google geben Websites mit einer .de-Domain oft einen kleinen Schub in den Suchergebnissen, wenn die Suche aus Deutschland kommt. Das liegt daran, dass die Suchmaschine annimmt, dass eine .de-Website für ein deutsches Publikum relevanter ist. Wenn Ihre Kunden also hauptsächlich in Deutschland sind, kann eine .de-Domain dazu beitragen, dass Ihre Website besser gefunden wird.
Zudem genießen .de-Domains ein großes Vertrauen. Deutsche Nutzer sind mit der .de-Domain vertraut und wissen, dass sie für eine in Deutschland ansässige Website steht. Sie fühlen sich sicherer, wenn sie Ihre Website besuchen oder Geschäfte mit Ihrem Unternehmen machen.
Nachteile hat die .de-Domain beim Blick auf die internationale Reichweite. Wenn Ihr Unternehmen auch Kunden außerhalb von Deutschland anspricht, könnte die .de-Domain das falsche Signal senden. Nutzer außerhalb von Deutschland nehmen womöglich an, dass Ihre Website nur für ein deutsches Publikum gedacht ist und sie daher nicht relevant für sie ist.
Beispiele für TLDs mit neuen Endungen
Weil für manche TLDs die Domains knapp wurden, werden immer wieder neue TLDs erfunden. Diese heißen entsprechend Neue Top-Level-Domains bzw. auf Englisch New top-level domains (New gTLDs).
Dazu gehören modern klingende wie .io oder .ai, die allerdings auch schnell veralten, wenn die nächste Trend-Sau durchs Dorf getrieben wurde.
Es gibt Stadt-Domains wie .berlin oder Regionen-Domains wie .bayern. Und Themen-TLDs wie .hotel, .shop oder .art.
Eine Stadt-Domain kann in der lokalen Suche interessant sein, wenn Sie wirklich immer nur auf Berlin beschränkt sein werden. Sobald Sie aber z.B. auch in Hamburg eine Filiale eröffnen, haben Sie ein Problem.
Auch Themen-TLDs können kritisch sein. Vielleicht läuft der Shop nicht wie anfangs geplant, sie bieten inzwischen aber sehr erfolgreich 1:1-Coaching-Sessions an? Tja, Pech, wenn die TLD jetzt immer noch .shop lautet.
Neue TLDs können dennoch interessant sein, wenn Sie einen bestimmten Domain-Namen unbedingt haben wollen und .com und .de schon vergeben sind.
Internationales SEO mit internationalen TLDs
Wir haben schon gesehen, dass internationales SEO mit Länder-Domains recht aufwändig ist, da unter Umständen viele Domains benötigt werden – für jedes Land die passende.
Eine häufig genutzte Alternative ist, eine internationale TLD wie .com zu nehmen und die Länder-Domains über Verzeichnisse zu realisieren.
.com/de/ steht dann für Deutschland, .com/fr/ für Frankreich, .com/dk/ für Dänemark und so weiter.
Sie können in dem Fall mit einer internationalen TLD alle benötigten Länder abdecken. Um die technische Organisation der verschiedenen Sprachversionen innerhalb einer Domain kümmert sich bei WordPress beispielsweise ein Plugin wie WPML. WPML ermöglicht auch dann die zentrale Verwaltung der Inhalte in verschiedenen Sprachen, wenn Sie mit Länderdomains arbeiten.
SEO für mehrsprachige Websites: Länder-Domain vs. Verzeichnisstruktur
Die Entscheidung für die richtigen SEO-Domains in Ihrem Fall hängt von vielen Faktoren ab. Diese sollten Sie auf jeden Fall im Blick haben:
Länder-Domain: Eine SEO-Domain mit einer lokalen Endung, wie zum Beispiel .de für Deutschland oder .fr für Frankreich, hat den klaren Vorteil, dass sie sofort lokale Relevanz signalisiert. Suchmaschinen wie Google interpretieren dies als ein starkes Zeichen dafür, dass die Inhalte speziell für Nutzer in dem jeweiligen Land erstellt sind. Das kann die Sichtbarkeit erhöhen. Zudem wird länderspezifischen Domains ein höheres Vertrauen durch die Nutzerinnen und Nutzer entgegengebracht.
Nachteilig ist der erhöhte Aufwand, jede Länder-Domain muss separat verwaltet und optimiert werden. Es entstehen höhere Kosten durch die Registrierung und Erhaltung mehrerer Domains. Zudem hat der erfolgreiche Linkaufbau in einem Land kaum positive Auswirkungen auf die anderen Länder-Domains, für jede Domain muss eine eigene Autorität aufgebaut werden.
Verzeichnisstruktur: Eine Verzeichnisstruktur, bei der für jede Sprache ein Unterverzeichnis wie /de/ oder /en/ eingerichtet wird, ist leichter zu verwalten, da alle Inhalte zentral auf einer einzigen Domain gebündelt sind. Zudem ermöglicht die zentrale Organisation, dass alle eingehenden Links die Autorität der gesamten Domain stärken. Dies ist ein signifikanter SEO-Vorteil dieser Methode, da eine starke Domainautorität die Sichtbarkeit der gesamten Website in Suchmaschinenergebnissen verbessert.
Größter Nachteil ist die geringere lokale Relevanz. Zudem muss zwingend eine internationale, nicht länderspezifische Domain wie .com gewählt werden. Länderdomains können nicht mit einer Verzeichnisstrukturen genutzt werden, denn eine Endung wie .de definiert bereits das Zielland. Wird nun über ein angehängtes Verzeichnis ein anderes Land angegeben, ist das für die Suchmaschinen nicht mehr eindeutig. Zudem ist dann in der Google Search Console auch keine Zuordnung auf verschiedene Länder möglich.
Die Entscheidung zwischen einer Länder-Domain und einer Verzeichnisstruktur hängt stark von Ihren spezifischen Bedürfnissen und Ressourcen ab. Möchten Sie starke lokale Präsenz aufbauen und verfügen über die Ressourcen für das Management mehrerer Domains, könnte die Länder-Domain die bessere Wahl sein. Für einfachere zentralisierte Verwaltung und leichteren Aufbau hoher Domainautorität bietet sich hingegen die Verzeichnisstruktur an.
Wie wählen Sie die richtige TLD aus?
Der erste Schritt bei der Auswahl der richtigen TLD ist die Definition Ihrer Zielgruppe. Wer sind Ihre Kunden? Wo befinden sie sich? Was erwarten sie von Ihrer Website?
Wenn Ihre Zielgruppe hauptsächlich in Deutschland ist, könnte die .de-Domain die beste Wahl sein. Wenn Sie ein internationales Publikum ansprechen, könnte die .com- oder .eu-Domain besser passen. Und wenn Sie eine spezielle Branche oder einen speziellen Bereich bedienen, könnte eine der spezielleren TLDs die richtige Wahl sein.
Der nächste Schritt ist die Überprüfung der Verfügbarkeit. Nicht jede TLD ist für jedes Unternehmen verfügbar. Einige haben spezielle Anforderungen oder Einschränkungen. Sie müssen sicherstellen, dass Sie die Anforderungen für die TLD, die Sie wählen, erfüllen und dass der Domainname, den Sie möchten, noch nicht vergeben ist.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die SEO-Faktoren. Obwohl die TLD nicht der wichtigste Faktor für SEO ist, kann sie einen Unterschied machen. Eine lokale TLD wie .de kann in lokalen Suchergebnissen besser abschneiden, während eine allgemeine TLD wie .com in internationalen Suchergebnissen besser sein kann.
Beachten Sie auch den Einfluss auf die Markenbildung. Ihre TLD ist ein Teil Ihrer Marke und sollte gut zu Ihrem Markenimage passen. Eine .org-Domain beispielsweise kann ein starkes Signal sein, wenn Sie eine gemeinnützige Organisation betreiben, während eine .com-Domain ein internationales Image vermittelt.
Welche TLD sollten Sie konkret nutzen?
Die Wahl der richtigen TLD ist keine Wissenschaft, es gibt kein klares Richtig oder Falsch. Es gibt aber Indizien, denen Sie folgen können.
Unübersehbar sind auf dem deutschen Markt die .de-Domains am stärksten, gefolgt von .com.
Nutzer bevorzugen diese zwei TLDs, weil sie ihnen am vertrautesten sind.
Das bedeutet für mich, dass ich für ein neues Projekt immer die .de-TLD haben möchte. Wenn nur der deutsche Markt angepeilt wird, ist das genau richtig.
Wer perspektivisch denkt und eine Expansion ins Ausland nicht ausschließt, nimmt die .com dazu.
Mit dem Duo .de und .com ist ein deutsches Unternehmen schon ziemlich zukunftssicher aufgestellt.
Je nach verfügbarem Budget können weitere Länder-TLDs addiert werden.
Für den deutschsprachigen Raum empfiehlt es sich, auch .at und .ch zu belegen. Mit einer .at-Domain wird man in Österreich meist besser gelistet als mit einer .de. Entsprechend mit einer .ch-Domain in der Schweiz.
Da alle drei Ländern deutschsprachig sind, holt man sich allerdings ein Duplicate-Content-Problem ins Haus. Abhilfe: Nutzung von hreflang und de-DE, de-AT und de-CH als Sprachen angeben.
Wer eine Expansion ins Ausland plant, sollte darüber nachdenken, die dafür relevanten Länder-TLDs zu belegen.
Als internationale Domain eine .org, .net., .biz, .info oder .eu wählen, weil .com schon besetzt ist, ist immer zweite Wahl. Kann man im Notfall machen, eine .com ist aber stärker.
Was passiert, wenn fremde TLDs mit Ihrem Domain-Namen durch andere genutzt werden?
Je nach dem Markt, auf dem Sie tätig sind, kann es egal sein, ob es andere TLDs mit Ihrem Domainnamen gibt. Es kann Sie aber auch massiv stören.
Ärgerlich ist es z.B., wenn vor Ihrer Domain MeinUnternehmen.de in der Google-Liste plötzlich der Wettbewerber MeinUnternehmen.at steht. Das hätten Sie vermeiden können, wenn Sie auch die .at-Variante Ihrer Domain reserviert hätten.
Viele potenzielle Kunden tippen unbekannte Domains auch in Browser oder Suchmaschine, indem sie .de oder .com an den Unternehmensnamen anhängen. Stellen Sie sich vor, das Unternehmen Zalando hätte nur eine .it-Domain registriert. Dann würde wahrscheinlich viel Traffic bei den Wettbewerbern landen, die sich zalando.de und zalando.com gesichert haben.
Wenn der Wettbewerber in dem Fall womöglich noch eine entsprechende Marke eingetragen hat, werden Sie wenig dagegen tun können.
Genau das ist der Grund, warum sich größere Unternehmen möglichst alle TLDs ihrer Domain sichern. So halten sie Wettbewerber davon ab, im eigenen Revier zu wildern.
Der Aufwand ist überschaubar. Wenn Sie beispielsweise für Europa die relevanten TLDs zu Ihrem Domain-Namen reservieren wollen, kostet das bei einem günstigen Registrar etwas über 200,- Euro jährlich.
Eine Idee, die vielen sofort kommt, dürfen Sie gleich vergessen: Es bringt für Google keinen Vorteil, alle TLDs der eigenen Domain zu besitzen und auf die Hauptwebsite zeigen zu lassen. Denn eine leere Domain ist im Normalfall wertlos, bringt nicht den ersehnten Push in den Google-Ergebnissen. Der Nutzen einer solchen Domain-Sammlung liegt einzig darin, Wettbewerber abzuhalten und sich Zukunftsoptionen zu eröffnen.
Die gewünschte TLD ist nicht frei?
Wenn die Domain mit der gewünschten TLD bereits besetzt ist, haben Sie mehrere Optionen:
- Unter Umständen kann die Domain gekauft werden. Viele Domains wurden von Domaingrabbern geparkt und führen direkt auf Verkaufsseiten. Doch auch in anderen Fällen kann es sich lohnen, Website-Betreiber anzuschreiben und einen Kauf vorzuschlagen. Vor allem dann, wenn ein Domainname privat genutzt wird oder das nutzende Unternehmen wenig erfolgreich scheint.
- Sie können statt der Wunsch-TLD eine alternative, nicht optimale TLD nutzen. Unter SEO-Aspekten kann das bedeuten, dass Sie mit einem leichten oder schwereren Handicap ins Rennen gehen.
- Oder Sie denken noch mal über den Domainnamen nach. Wenn Ihr Unternehmen natürlich seit Generationen seinen Namen trägt, ist das keine Option. Bei einem neuen Projekt kann es sich dagegen lohnen, etwas mehr Zeit in die Namenssuche zu investieren.
Mit einem Kunstnamen finden sich oft mehr freie Domains und es dürfte auch bei der Eintragung einer Marke weniger Probleme geben. Denn wenn alle TLDs zu einem Domainnamen schon vergeben sind, geht es meist auch im Markenregister bereits eng zu.
Die Registrierung Ihrer TLD
Wenn Sie die perfekte TLD für Ihr Unternehmen gefunden haben, ist der nächste Schritt die Registrierung. Verlieren Sie am besten keine Zeit, wenn Sie den passenden Domainnamen mit Wunsch-TLD gefunden haben und dieser noch frei ist. Schauen wir uns kurz den Registrierungsprozess an, um sicherzustellen, dass alles reibungslos abläuft.
Der erste Schritt zur Registrierung Ihrer TLD ist die Wahl eines Domain-Registrars. Ein Domain-Registrar ist ein Unternehmen, das Domains registriert und verwaltet. Es gibt auf Domains spezialisierte Registrare, es treten aber auch Hoster gleichzeitig als Registrar auf.
Wenn Sie viele TLDs registrieren, benötigen Sie meist nicht für jede Domain Webspace. Das kann die jährlichen Kosten deutlich senken. Hoster machen hier meist keinen Unterschied, spezialisierte Registrare schon. Wie immer sind aber günstige Preise nur ein Teil des Gesamtpakets, ein guter Kundenservice ist auch entscheidend.
Der nächste Schritt ist die Prüfung der Verfügbarkeit Ihres gewünschten Domainnamens. Die meisten Registrare haben eine Suchfunktion auf ihrer Website, mit der Sie überprüfen können, ob Ihr gewünschter Domainname noch verfügbar ist. Wenn er nicht verfügbar ist, müssen Sie einen anderen Namen wählen oder eine andere TLD in Betracht ziehen.
Sobald Sie einen verfügbaren Domainnamen gefunden haben, können Sie mit der Registrierung fortfahren. Der genaue Prozess variiert je nach Registrar, aber in der Regel müssen Sie einige Informationen über Ihr Unternehmen angeben und die Registrierungsgebühr bezahlen. Einige TLDs haben zusätzliche Anforderungen oder Dokumente, die Sie bereitstellen müssen.
Die Registrierung einer Domain bedeutet nicht, dass Sie diese automatisch für immer besitzen. In der Regel registrieren Sie eine Domain für einen bestimmten Zeitraum, meistens ein Jahr, und müssen die Registrierung danach erneuern. Wenn Sie Ihre Domain nicht erneuern, kann sie von jemand anderem registriert werden. Meist erinnern Registare Sie an diese Termine oder nehmen die Verlängerung automatisch vor.
Achten Sie auf die Sicherheit Ihrer registrierten Domains. Diebstahl oder Missbrauch einer Domain sind reale Gefahren. Verwenden Sie starke Passwörter und nutzen Sie die Sicherheitsoptionen Ihres Registrars.
Wichtiger als die TLD: Guter Content
Die TLD ist ein wichtiger Teil Ihrer Website und hat einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung Ihrer Marke durch Ihre Zielgruppe und auf Ihre Suchmaschinenoptimierung. Die Wahl der richtigen TLD hilft Ihnen, sich von der Konkurrenz abzuheben, das Vertrauen Ihrer Kunden zu stärken und Ihr Ranking in den Suchergebnissen zu verbessern.
So sinnvoll es ist, sich über die TLD und SEO-Domains Gedanken zu machen: Auch eine „schlechte“ TLD schlägt eine „gute“, wenn der Content auf der Website besser ist. Verbringen Sie also nicht zu viel Zeit mit der Suche nach der richtigen TLD, sondern kümmern Sie sich um guten Content, der Menschen bewegt und ins Handeln bringt.
Unterstützung bei der Suche nach der richtigen TLD
Sie planen, eine Website zu erstellen und möchten von Anfang an alles richtig machen? Gerne sorge ich dafür, dass Ihr Projekt Ihre Ziele erreicht – von der Wahl der richtigen TLD bis hin zum überzeugenden, suchmaschinenoptimierten Content. Das Erstgespräch ist kostenlos. Rufen Sie mich an – +49 40 22 86 75 40 – oder schicken Sie eine E-Mail.
FAQ
Eine TLD ist der Teil eines Domainnamens, der rechts vom Punkt steht. Bei domain.de ist beispielsweise .de die TLD. Es gibt generische TLDs wie .com oder .org, Länder-TLDs wie .de oder .fr und neue TLDs wie .ai, .berlin oder .shop.
Die Abkürzung TLD steht für Top-Level-Domain. Die Top-Level-Domain (TLD) bezeichnet die Endung einer Webadresse im Internet, also den Teil rechts vom Punkt. Häufige TLDs sind .de oder .com
Domains mit verschiedenen TLDs können sehr verschiedene Preise haben. Oft sind sehr häufige Domains wie .de recht günstig zu reservieren, beispielsweise für 9,- Euro jährlich. .com-Domains können schon etwas teurer sein, etwa 12,- Euro jährlich. Eher seltene TLDs wie .ch kosten auch mal 30,- Euro jährlich, gerade angesagte TLDs wie .ai oder .io können auch mal 50,- Euro jährlich kosten.
Welche TLD sich am besten für ein Projekt eignet, hängt von einigen Faktoren ab. Für ein auf Deutschland beschränktes Projekt ist meist eine .de-Domain am geeignetsten. Ist später eine Internationalisierung geplant, lohnt es sich, auch die .com-Domain zu reservieren. Mit diesen zwei TLDs hat man bereits die häufigsten Anforderungen schon sehr gut abgedeckt.
Ja, die TLD kann eine Rolle bei der Suchmaschinenoptimierung spielen, aber sie ist nur einer von vielen Faktoren. Eine länderspezifische TLD wie .de kann beispielsweise bei Suchen in einem bestimmten Land helfen, während eine allgemeine TLD wie .com bei internationalen Suchen nützlich sein kann. Aber der wichtigste Faktor für die Suchmaschinenoptimierung ist immer der Inhalt Ihrer Website.
Ja, Sie können mehrere TLDs für Ihre Website registrieren, um Ihre Marke zu schützen und mehr Traffic auf Ihre Website zu lenken. Beispielsweise könnten Sie sowohl die .de- als auch die .com-Version Ihres Domainnamens registrieren, um sicherzustellen, dass Kunden Ihre Website unabhängig von ihrer TLD finden.
Die Registrierung einer TLD ist in der Regel ein schneller Prozess und kann oft in wenigen Minuten abgeschlossen werden. Allerdings kann es bei einigen TLDs zusätzliche Anforderungen oder Dokumente geben, die Sie bereitstellen müssen, was den Prozess verlängern kann.
Die Kosten für die Registrierung einer TLD variieren je nach TLD und Registrar. Allgemeine TLDs wie .com sind oft günstiger, während speziellere TLDs teurer sein können. Spezialisierte Registrare sind meist günstiger als Hoster, die Domains nur zusammen mit Webspace anbieten.
Wenn Sie Ihre TLD nicht erneuern, kann sie von jemand anderem registriert werden. Behalten Sie daher Ihre Domain-Registrierungen im Blick und achten Sie auf rechtzeitiges Erneuern. Die meisten Registrare senden Ihnen eine Erinnerung, wenn die Erneuerung fällig ist.
Über den Autor
Mein Name ist Michael Bondzio, ich bin Konzeptioner, Texter und Marketingberater. In meiner über 25jährigen Tätigkeit für nationale sowie internationale Marken und Unternehmen aller Größen konnte ich jede Menge Erfahrungen sammeln, die ich in diesem Blog und auf meinem LinkedIn-Profil teile.
Seit 2004 berate ich Selbständige sowie Management und Unternehmensleitung kleiner und mittelständischer Unternehmen zur automatisierten Neukundengewinnung über das Internet.
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