PageSpeed Insights ist der Name eines Google-Tools, mit dessen Hilfe Sie die Position Ihrer Website in den Suchergebnissen von Google verbessern können. Wie Sie die Daten des Tools sinnvoll nutzen, lesen Sie hier.
Bereits seit 2021 wertet der Google-Algorithmus die PageSpeed Insights inklusive der Core Web Vitals als Faktor bei der Ermittlung des Rankings einer Website. Das bedeutet: Wenn Ihre Website bei den PageSpeed Insights kein gutes Ergebnis erreicht, wird es schwieriger, durch SEO gute Platzierungen im Google Suchergebnis zu erzielen.
Doch warum ist das so und wie lässt sich ein Rankingverlust Ihrer Website verhindern?
Google PageSpeed Insights misst mehr als die Ladezeit
PageSpeed Insights ist als Name irreführend, denn das Tool ermittelt viel mehr als die Geschwindigkeit einer Website bzw. deren Ladezeit.
Es geht tatsächlich darum, die Nutzerfreundlichkeit einer Website zu bewerten. Diesen Bericht zur Benutzererfahrung nennt Google den Core-Web-Vitals-Bericht.
Mit den Core Web Vitals werden eine Vielzahl von Metriken erfasst, die wir uns in diesem Artikel etwas genauer anschauen werden.
Wie schneidet Ihre Website bei den Google PageSpeed Insights ab?
Um einen Eindruck zu bekommen, wie es um Ihre Website steht, machen Sie doch direkt den Test. Geben Sie dazu hier die URL Ihrer Homepage ein: https://developers.google.com/speed/pagespeed/insights/
Wichtig zu wissen: Das Tool ermittelt nicht die Daten für die gesamte Website, sondern nur für die Seite, deren URL Sie eingeben.
Es kann also z.B. sein, dass Ihre Homepage Spitzenwerte zeigt, aber beispielsweise Ihre Blogartikel durch einen technischen Fehler sehr schlecht punkten. Testen Sie also auch diverse Unterseiten, um einen Gesamteindruck von der Leistung Ihrer Website zu bekommen.
Wie liest man das Ergebnis aus den Page Speed Insights?
Der Test dauert einige Sekunden und gibt dann ein sehr detailliertes Ergebnis aus, das klar auf Probleme hinweist und Lösungsmöglichkeiten zeigt.
Der Umschalter Mobil – Computer
Google unterscheidet bei den PageSpeed Insights zwischen Ergebnissen, die bei der Nutzung von Smartphones und Tablets erzielt wurden und solchen mit Laptops oder Desktop-PCs.
Dabei wird berücksichtigt, dass Online-Verbindungen oft weniger Datenbandbreite bieten als der Anschluss zuhause oder im Büro per LAN oder WLAN.
Typischerweise sind die Mobilwerte deshalb schlechter, häufig sogar deutlich schlechter.
Das ist deswegen ärgerlich, weil ausgerechnet die Mobilwerte am wichtigsten sind. Denn Google wertet schon seit längerer Zeit nur noch die Mobilversion einer Website für das Ranking aus.
Gerade bei den mobilen Werten sind nur schwer die 90 % zu erreichen, die man mindestens für eine grüne Ampel braucht. Für die meisten Webseiten wird hier Orange oder gar Rot angezeigt.
Beim Wert für Desktop-PCs bzw. Laptops ist Grün dagegen sehr viel leichter drin. Nur eben nicht so wertvoll.
Gewöhnen Sie sich also an, vor allem auf den Wert für Mobil zu schauen.
So sieht die Leistung auf der Nutzerseite aus
Ganz oben im Ergebnis wird die „Leistung auf der Nutzerseite“ angezeigt. Diese basiert auf Werten, die während der letzten 28 Tage von Website-Besuchern erfasst wurden, die den Chrome-Browser nutzten.
Wenn stattdessen der Hinweis „Keine Daten“ angezeigt wird, gab es in diesem Zeitraum nicht ausreichend Besucherinnen und Besucher der Webseite, die Chrome als Browser verwenden.
Warum wird hier explizit der Browser Chrome angegeben? Chrome ist ein Produkt von Google, das scheinbar kostenlos ist. Tatsächlich zahlt man für die Nutzung durch exzessive Weitergabe seiner Nutzungsdaten. Diese Daten wertet Google zu zahlreichen Zwecken aus und einer davon sind die PageSpeed Insights.
Auch bei der Nutzung von anderen Browsern kann Google Nutzerdaten ermitteln, aber nicht so elegant und umfassend wie mit Chrome.
Leistungsprobleme diagnostizieren
Beim Punkt Leistungsprobleme sollte bei jeder Webseite ein Ergebnis stehen.
Wenn hier nichts angezeigt wird, dann ist meist der Grund, dass die Webseite nicht durch den Crawler von Google besucht werden kann. Schuld sein kann ein Passwort-Schutz auf der Seite. Oder der Besuch wird per robots.txt oder .htaccess verboten. Oder es gibt ein technisches Problem auf der Webseite.
Wenn der Crawler nicht ausgesperrt wird, werden Sie ein ähnliches Ergebnis wie hier sehen. Meist wahrscheinlich mit weniger Grün und mit mehr orangen und roten Anteilen:
Die Auswertung startet mit den Ergebnissen für die wichtigsten Messwerte. Erst die drei zentralen Werte der Core Web Vitals:
- Largest Contentful Paint (LCP)
- First Input Delay (FID)
- Cumulative Layout Shift (CLS)
Und darunter „andere wichtige Messwerte“:
- First Contentful Paint (FCP)
- Interaction to Next Paint (INP)
- Time to First Byte (TTFB)
Was das alles bedeutet, schauen wir uns später noch genau an.
Darunter findet sich ein Ampelsystem, mit den Werten Leistung, Barrierefreiheit, Best Practises und SEO.
Am wichtigsten ist der erste Wert – Leistung. Dieser sollte grün sein, ist aber leider oft orange oder rot.
Noch mehr PageSpeed Insights liefert Chrome
Eine umfassendere Auswertung zur eigenen Website liefert der Browser Chrome. Rufen Sie dort Ihre Website auf.
Dann gehen Sie auf den Menüpunkt Anzeigen -> Entwickler -> Entwicklertools.
Rechts oben finden Sie nun mehrere Reiter. Hier suchen Sie den Punkt „Lighthouse“. Wenn er nicht direkt sichtbar ist, bringt ein Klick auf >> weitere Einträge.
Klicken Sie dann auf „Generate Report“.
Mit der Einstellung „Mobile Device“ sieht ein ganz gutes Ergebnis zum Beispiel so aus:
Der Bericht nennt sich „Chrome User Report“, kurz CRUX. Wenn Sie wissen wollen, was genau gemessen wird, finden Sie hier einen Überblick über die verschiedenen Messwerte des Chrome User Reports .
Was wird von den PageSpeed Insights gemessen und was bedeutet das für Sie?
Wenn Sie bei den Ergebnissen nur Grün sehen, ist alles in Ordnung und Sie dürfen aufhören, hier weiterzulesen.
Wenn es aber viel Orange oder gar Rot gibt, haben Sie ein oder mehrere Probleme, die gelöst werden sollten, wenn Sie gute Ergebnisse im Suchergebnis von Google haben wollen.
Dasselbe gilt, wenn Sie Ihren Besucherinnen und Besuchern eine gute Erfahrung mit Ihrer Website bieten wollen, damit diese zu Kundinnen und Kunden werden.
Schauen wir uns jetzt an, was Google misst und warum:
Was ist Largest Contentful Paint (LCP)?
Largest Contentful Paint (LCP) ist ein Messwert dafür, wie schnell der Inhalt einer Webseite im sichtbaren Bereich geladen und angezeigt wird. Das umfasst alle Texte, Bilder, Videos sowie die HTML-, CSS- und Javascript-Dateien einer Seite. Außerdem Fonts und andere Assets.
Eine gute Maßnahme, um den LCP-Wert zu verbessern, ist die Nutzung von Lazy Load. Dabei werden Bilder und Videos erst dann geladen, wenn sie auch im Sichtfeld sind – auch „above the fold“ genannt. Das heißt, erst während des Nach-unten-Scrollens auf der Seite werden Inhalte nachgeladen und beeinträchtigen so nicht die initiale Ladezeit, die fürs Nutzererlebnis sehr wichtig ist.
Was ist First Input Delay (FID)?
First Input Delay (FID) misst die Verzögerung zwischen der allerersten Nutzeraktion und der Reaktion der Website darauf. Nutzeraktionen sind beispielsweise das Anklicken eines Links, das Auswählen eines Menüpunkts oder der Klick auf einen Button.
Sehr responsive Webseiten reagieren ohne spürbare Verzögerung auf Nutzereingaben. Kommt es dagegen zu kurzen Hängern oder gar längeren Aussetzern, dann kann das dazu führen, dass Besucher die Website genervt verlassen.
Was ist Cumulative Layout Shift (CLS)?
Cumulative Layout Shift (CLS) misst, wie stark ein Web-Layout sich noch ändert, während Nutzer sich bereits auf der Webseite bewegen. Auf Websites von Newsportalen erlebe ich das oft: Ich komme auf die Seite, sehe einen Button, auf den ich klicken will – doch dann springt der Button weg und ich klicke ins Leere. Dieser Layout-Shift ist absolut nervig für Besucherinnen und Besucher der Website und sollte unbedingt vermieden werden.
Eine wichtige Abhilfe: Jedem Bild und jedem Layoutelement auf der Webseite eine eindeutige Größe zuweisen. Dann kann der Browser von vornherein diese Bereiche passend anlegen und es wird verhindert, dass beispielsweise ein Bild beim Laden Teile des Layouts verschiebt.
Was ist First Contentful Paint (FCP)?
First Contentful Paint (FCP) bezeichnet die Zeitdauer, bis Website-Besucher erstmals den kompletten Inhalt der Website im sichtbaren Bereich „above the fold“ sehen. Ab diesem Zeitpunkt können sie mit der Website interagieren und sich in ihr bewegen. Tatsächlich werden dabei oft im Hintergrund noch Elemente nachgeladen. Dies ist völlig in Ordnung, Besucher dürfen es nur nicht als störend bemerken.
Was ist Interaction to Next Paint (INP)?
Interaction to Next Paint (INP) misst die grundsätzliche Verzögerung einer Website, während des gesamten Besuchs. Wie responsiv reagiert die Site auf Klicks, Tastatureingaben oder das Auswählen von Menüpunkten? In der Praxis kommt es dabei gern mal zu langen Verzögerungen – auch mehrere Sekunden – die für den Abbruch des Website-Besuchs sorgen können.
Was ist Time to First Byte (TTFB)?
Time to First Byte (TTFB) misst die Zeit, die nach dem Aufruf einer Seite vergeht, bis das erste Byte einer Webseite vom Webserver an den Browser gesendet wird. Ein hoher Wert deutet darauf hin, dass es Probleme mit der Performance des Servers gibt oder dass die Anfrage in einer langen Warteschlange steckt. Time to First Byte ist ein Indikator für die Qualität des Hostings und die Leistungsfähigkeit der Anbindung des Hosting-Rechenzentrums ans Internet.
Was tun, wenn Ihre Werte bei den PageSpeed Insights schlecht sind?
Wenn Ihre Werte im roten oder orangen Bereich liegen, sollten Sie sich ansehen, was Sie verbessern können.
Dazu scrollen Sie im Ergebnis etwas nach unten, dort sehen Sie Empfehlungen, wie sich die Website verbessern lässt. Typische Verbesserungsoptionen sind:
Ressourcen beseitigen, die das Rendering blockieren: Hier geht es darum, dass der Browser auf die Ausführung von JavaScript oder CSS warten muss, bevor er Seiten weiter aufbauen kann. Wenn dieser Code nicht direkt mit dem Aufbau des sichtbaren Inhalts der Seite zu tun hat, wäre es besser, wenn er erst ausgeführt wird, nachdem die Seite geladen ist. Oft ist das aber nur mit sehr viel Aufwand zu erreichen. Ein Caching-Plugin wie WP Rocket kann hier helfen, wir kommen später noch in diesem Unterthema dazu, wie WP Rocket konkret eingesetzt wird.
Nicht genutztes JavaScript entfernen: Bezieht sich darauf, dass große JavaScript-Bibliotheken geladen werden, in denen meist viel nicht benötigter Inhalt ist. Die versprochene Einsparung ist oft recht groß, der Arbeitsaufwand, der dafür nötig ist, aber auch. Zudem muss man sich sehr gut in seinem WordPress-Theme bzw. dem Template seiner Website auskennen. Alternativ kann ein Caching-Plugin wie WP Rocket beim Entfernen von nicht genutztem Java-Script sehr nützlich sein.
Nicht verwendetes CSS entfernen: Ähnlich anspruchsvoll wie das Entfernen von JavaScript. Wobei das Einsparpotenzial meist geringer ist. Das Caching-Plugin WP Rocket kann auch hier helfen.
Bilder richtig dimensionieren: Sehr häufig steckt hier sehr viel Potenzial, das auch recht einfach zu realisieren ist. In meinem Artikel zum Bilder-SEO habe ich dazu alles Wichtige beschrieben.
Bilder in modernen Formaten bereitstellen: Ich persönlich sehe in der Praxis nicht diesen großen Vorteil der „modernen“ Formate wie JPEG 2000, JPEG XR und WebP. Wenn JPG oder PNG vernünftig komprimiert werden, sind sie meiner Meinung nach absolut auf Augenhöhe. Dafür sind die nötigen Arbeitsschritte unkomplizierter. Alle Infos ebenfalls im Artikel zum Bilder-SEO.
Statische Inhalte mit einer effizienten Cache-Richtlinie bereitstellen: Dem Browser sollen genaue Anweisungen gegeben werden sollen, wie lange er eine Datei im Cache halten soll. Über Einträge in der Datei .htaccess lassen sich zu niedrige Werte optimieren. Oder Sie nutzen einfach das Caching-Plugin WP Rocket.
Umfangreiche Layoutverschiebungen vermeiden: Mit dem sogenannten „Cumulative Layout Shift“ wird gemessen, ob sich das Layout einer Website nach dem Erscheinen der ersten Elemente noch einmal verschiebt. Sie haben das sicher auch schon erlebt, dass man auf einen Link oder Button klicken will und dieser dann plötzlich wegspringt. Weil das für die Benutzer unangenehm ist, wertet Google Websites ab, bei denen das Layout während des Ladens stark springt. Wer Cumulative Layout Shift vermeiden will, muss meist tief ins Weblayout oder sogar in den Code des Templates einsteigen. Oft kann aber auch WP Rocket viele Problem mit Verschiebungen des Layout lösen oder zumindest mildern.
Es gibt noch diverse weitere Empfehlungen, aber die wollen wir hier jetzt nicht alle durchgehen. Bei Interesse einfach googeln, es finden sich zu jedem Punkt eine Menge vertiefende Informationen.
Übrigens sind nicht alle Optimierungs-Empfehlungen von Google PageSpeed Insights sinnvoll, manche kann man einfach nicht umsetzen. Man muss also zwischen theoretischen und praktischen Empfehlungen unterscheiden. Das ist der Grund, warum ich zusätzlich weitere Tools zur Analyse und Webseitenoptimierung nutze.
Was ist mit Barrierefreiheit, Best Practices und SEO?
Wenn Sie in diesen 3 Kategorien schlechte Wertungen bekommen, dann schauen Sie unten in die jeweiligen Erklärungen und Hilfetexte.
Bei der Barrierefreiheit geht es unter anderem darum, dass beispielsweise Screenreader den Inhalte der Webseiten eindeutig erfassen zu können. Zudem wird auf ausreichenden Kontrast zwischen Schriftfarbe und Hintergrund für optimierte Lesbarkeit geachtet.
Best Practises fasst ein Sammelsurium von Qualitätsmerkmalen zusammen. Dabei geht es beispielsweise um die Verschlüsselung per HTTPS, um das Vermeiden von Sicherheitslücken oder um das korrekte Seitenverhältnis von Bildern.
Unter der Überschrift SEO werden einige Punkte ausgewertet, die für die Durchsuchbarkeit der Site durch Webcrawler entscheidend sind. Hier werden auch Punkte wie zu kleine Schriften und zu kleine Buttons, die man z.B. auf Smartphones nur schwierig treffen kann, bewertet. Obwohl ich solche Themen eher bei der Barrierefreiheit einordnen würde.
Nicht nur mit PageSpeed Insights analysieren
Wenn es darum geht, reale Ladezeiten zu messen und vor allem auch auf mehr Fehler hingewiesen zu werden, gibt es weitere wichtige Tools, die ich nutze.
Dazu zählen GTmetrix, Pingdom Tools und WebPage Test.
Noch mehr Optimierungshinweise erhält man durch Website-Audits in Analyse-Tools wie XOVI, SE Ranking, ahrefs oder Ryte.
Wo liegen die häufigsten Problemfelder?
Bei meinen Neukunden finde ich besonders häufig diese Verbesserungspotenziale, die bereits beim Erstellen der Website angelegt wurden:
- Layout der Website ist nicht „mobilfreundlich“: Elemente werden dann zu klein angezeigt, werden abgeschnitten oder springen während des Ladens.
- Bilder wurden nicht richtig aufbereitet: Zu groß dimensioniert, nicht ausreichend komprimiert, ungeeignetes Bildformat gewählt.
- Template der Website ist zu überladen: Speziell die Website-Baukästen und Pagebuilder fallen immer wieder mit schlechten Werten auf.
- Hosting bzw. Server zu leistungsschwach: Es gibt große Unterschiede zwischen den Hostern und zwischen den Tarifen. Ein Billig-Hosting bei einem weniger guten Hostinganbietern führt schnell zu langen Ladezeiten.
Überladene Templates als Bremsklotz
Bei vielen Webdesignern ist es inzwischen Standard, den Kunden angepasste Design-Templates zu verkaufen, sogenannte Premium-Themes, die schon in der Basisversion eine enorme Fülle an Möglichkeiten beinhalten.
Auch wer seine Website selbst aufbauen möchte, greift gern zu diesen Website-Templates, da man keine Kenntnisse in HTML und CSS braucht, sondern einfach per Drag & Drop seine Site zusammenklicken kann.
Typische Vertreter in der WordPress-Welt sind Templates wie Avada, Divi oder Jupiter X, kombiniert mit einem Pagebuilder wie Elementor, Divi oder WP Bakery.
In solch einem Template sind Unmengen von Funktionen eingebaut, die auf vielen Websites nicht einmal ansatzweise genutzt werden. Der für die Funktionen nötige Overhead an Javascript- und CSS-Daten wird aber trotzdem bei jedem Aufruf der Website mitgeladen und bremst sehr spürbar.
Ähnliche Bremser sind die ganzen Website-Baukästen, zum Beispiel Wix (wer denkt sich solche Namen aus?), Jimdo oder der Homepage-Baukasten MyWebsite von Ionos bzw. 1&1. Solche Baukästen haben den Vorteil, dass jeder damit eine Website bauen kann. Mit dem Nachteil, dass die Ladezeiten dann nicht so prall sind und man auch nicht viel daran optimieren kann.
Wer seine Website auf Basis eines solchen Templates betreibt, hat kurzfristig nur eingeschränkte Möglichkeiten der Optimierung. Sehr großen Effekt hat meist das Abschalten von sehr aufwändigen Elementen, dazu zählen zum Beispiel Slider. Doch auch mit viel Aufwand bekommt man ein langsames Template nicht wirklich schnell.
Schnelle Templates sorgen für schnelle Ladezeiten
Ob eine Website schnell oder langsam sein wird, wird bereits vor der Erstellung der Website festgelegt. Dann, wenn die Entscheidung fällt, auf welcher technischen Basis die Website laufen soll.
Am sinnvollsten ist es unter diesem Aspekt, Webdesigner besser zu bezahlen, so dass sie die Zeit haben, ohne Baukasten eine schlankere, schnell ladende Website zu entwickeln.
Wenn es aber doch unbedingt ein Pagebuilder sein muss, dann Beaver Builder, Page Builder (auch als WP Bakery oder Visual Composer bekannt) und LiveCanvas mal näher anschauen. Ein etwas anderer Pagebuilder mit hervorragenden Performancewerten ist Oxygen. Oxygen ist in der Bedienung etwas anspruchsvoller als die anderen Vertreter, aber die Websites, die man damit erstellen kann, sind enorm schnell.
Auch der neue WordPress-Editor Gutenberg lässt sich bereits eingeschränkt als Pagebuilder nutzen und soll sich noch stärker dorthin entwickeln. Wer mit den derzeitige Einschränkungen leben kann, wird mit sehr guter Ladezeit belohnt.
Schnelle Webdesign-Templates sind zum Beispiel Generate Press oder Astra. Astra aber bitte nicht mit Elementor kombiniert, sondern besser mit Beaver Builder oder noch besser Gutenberg.
Noch schneller sind Lösungen, die auf den ganzen Klick-Luxus verzichten, wie z.B. UnderStrap. Das ist dann aber eher nichts für Do-it-yourselfer, sondern eine Basis, auf der ein Webdesigner schnell ein individuelles, sehr responsives Template entwickeln kann.
Langsames Hosting als PageSpeed-Verhinderer
Hosting ist kein Geschäftsmodell, mit dem man reich wird, wenn man es mit seinen Kunden gut meint. 😉
Ein einzelner Server verursacht jeden Monat Kosten im mittleren 3stelligen Bereich aufwärts, die wieder eingespielt werden müssen. Dazu kommen Personalkosten, Miete, Werbung, etc. Um bei billigen Hostingangeboten dennoch in die schwarzen Zahlen zu kommen, werden einfach sehr, sehr viele Kunden auf einem Server untergebracht. Diese Kunden nehmen sich gegenseitig Prozessorzeit weg und bremsen so untereinander ihre Websites deutlich aus.
Für billiges Hosting zahlen Sie also einen Preis in Form schlechter Responsewerte und Ladezeiten. Wirklich überzeugendes Hosting für 5,- Euro pro Monat gibt es praktisch nicht. Brauchbare Tarife für Business-Websites beginnen bei um die 10,- Euro monatlich. Für 20,- Euro ist man schon sehr gut bedient und für 30,- Euro kann man schon fast wunschlos glücklich sein.
Dabei rede ich von normalen Business-Websites, die am Tag nicht mehr als um die 300 Besucher haben und auf denen keine ressourcenhungrigen Anwendungen wie Online-Shops laufen. Ansonsten sollte man auf sein Hosting-Budget noch einiges drauflegen.
Ich kenne aus langjähriger Erfahrung in der Arbeit für meine Kunden so einige Hoster, zu denen ich nie gehen würde. Oft sind das die, von denen man viel Werbung sieht. Aber auch zu ein paar anderen prominenten Namen, die in Webhosting-Vergleichen sogar gut abschneiden, habe ich klare Meinungen. Basierend auf beispielsweise vergleichsweise hohen Ausfallraten oder nicht sehr überzeugendem Service. Details gibt es hier nicht, habe keine Lust auf Post vom Rechtsanwalt.
Auf der anderen Seite habe ich unter den Website-Hostern einige Lieblinge, bei denen ich fast alles hoste und auch gern Kundenwebsites dorthin transferiere. Ganz vorne ist ALL-INKL.COM, schon wegen des unglaublich schnellen und guten Services. Empfehlenswert ab dem Tarif Privat Plus und aufwärts. Wer bei den Ladezeiten noch ein, zwei Zehntel rausholen will, schaut sich auch bei Webgo den preislich sehr attraktiven WEBGO CMS Power (–> 5-Euro-Gutscheincode für alle WEBGO-Tarife: speedplus) an.
Leider kann ein schnelles Web-Hosting nicht allein die Fehler ausgleichen, die eine Website grundsätzlich hat. Das wurde bei einem Test, den ich neulich fuhr, sehr deutlich: Eine vom Code her sehr problematische Website (durch ein überladenes Premium-Theme) wurde durch schnelleres Hosting nicht schneller. Das heißt, in manchen harten Fällen muss erst an der Website selbst optimiert werden, um die überflüssigen Sekunden an Ladezeit abzubauen, bevor der Umstieg auf ein schnelleres Hosting erwogen wird.
Rettungsanker Caching-Plugin: Mein absoluter Favorit WP Rocket
Wenn ich mit einer langsamen Website zu tun habe, installiere ich im Normalfall als allererstes ein Caching-Plugin. Wenn man viel Glück hat, sind solche Plugins allein bereits in der Lage, auch eine vermurkste Website so perfekt auszuspielen, dass es für Grün bei den Google Page Speed Insights reicht. Zumindest sieht man fast immer eine sehr deutliche Verbesserung.
Was macht ein Caching-Plugin überhaupt? Es fertigt von jeder Seite eines Webauftritts eine optimierte Seite an, die alle Elemente enthält, aber so aufbereit wurde, dass sie viel schneller ausgespielt werden kann. Denn alles, was Zeit kostet, wurde bereits erledigt. Es entfallen unter anderem viele Datenbankzugriffe und Einzeldateien werden sinnvoll kombiniert, um die Zahl der Serveraufrufe zu drücken.
Leider ist das Thema Caching-Plugin sehr komplex. Es gibt einige brauchbare kostenlose Plugins, bei denen für die optimalen Einstellungen viel Zeit fürs Ausprobieren eingeplant werden muss. Zudem steht man in diesem Fall allein da, wenn es Kompatibilätsprobleme mit irgendeinem Detail der Website gibt. Speziell Javascript und CSS machen da gern Schwierigkeiten.
Bei den Caching-Plugins ist mein Favorit deshalb WP Rocket. WP Rocket ist nicht kostenlos, es ist aber am einfachsten einzustellen und spart dadurch enorm viel Zeit. Zudem gibt es einen sehr guten Support, der bei Problemen immer schnell eine funktionierende Lösung liefert. Das ist mir auf jeden Fall 59 $ jährlich wert.
WP Rocket kann alles, was wichtig ist, um Websites schnell auszuspielen. Es minimiert Javascript und CSS, entfernt unbenutzten Code, liefert optimiert aus, kann Lazy Load, vermeidet Layout Shift, lädt Dateien vor und macht noch eine ganze Menge mehr.
Wer wirklich nichts ausgeben will, kann auch mit kostenlosen Plugins eine ähnlich gute Leistung erreichen. Auf manchen Websites ist WP Fastest Cache in Kombination mit Autoptimize und Scripts-to-Footer ähnlich schnell wie WP Rocket. Aber es ist auch sehr viel schwieriger zu testen und einzustellen. Durch die Kombination von Plugins steigert sich zudem das Risiko, dass nach einem Update irgendwas nicht mehr richtig läuft. W3 Total Cache ist statt WP Fastest Cache auch immer einen Versuch wert. Bei diesen Kombinationen von Plugins muss man aber mit den Einstellungen etwas rumprobieren, um das Optimum zu finden. Dafür viel Zeit einplanen.
Ich habe diese ganze Einstellerei auf vielen Websites früher selbst betrieben. Da gab es aber WP Rocket noch nicht. Heute spare ich mir die Zeit, zahle für WP Rocket und habe damit mit ein paar Klicks eine sehr schnelle, funktionierende Lösung.
Und wenn alle Optimierungen noch nicht ausreichen?
Manche Websites bekommt man einfach nicht mit vertretbarem Aufwand vernünftig ans Laufen. Da ist ein schnelles Ende oft sinnvoller als langes Rumprobieren. Das bedeutet, Wechsel auf ein schnelles Template und Übertragen des kompletten Contents. Ärgerlich, wenn zuvor viel Geld ins Webdesign investiert wurde.
Tipp: Sprechen Sie mit Ihrer Webdesignerin oder Ihrem Webdesigner über die PageSpeed Insights und machen Sie mindestens 90 – also Grün – für die fertige Website zur Bedingung. Natürlich darf dazu im Webdesign ein Caching-Plugin wie WP Rocket eingesetzt werden.
Website für PageSpeed Insights optimieren lassen
Wenn Ihnen Ihre Ergebnisse bei Google PageSpeed Insights nicht gefallen, sorge ich gerne für Grün: Schicken Sie eine E-Mail oder rufen Sie mich an – +49 40 22 86 75 40. Die Erstberatung ist kostenlos.
FAQ
Die Ladezeit einer Website hängt von der Geschwindigkeit des Servers ab und von der Komplexität der Daten, die mit jeder einzelnen Webseite auf den Rechner des Besuchers geladen werden müssen. Design-Templates, die nur Elemente enthalten, welche die Website auch nutzt, laden schneller als sogenannte Premium-Templates voller unnötiger Funktionen.
Caching-Plugins können die Ladezeit deutlich steigern, müssen dazu aber richtig konfiguriert werden.
Meist sind zur Optimierung der Ladezeit von Webseiten neben der Einrichtung eines Caching-Plugins jedoch noch viele weitere Schritte nötig, um die Webseiten schneller auszuliefern.
Es ist kein sinnvolles Ziel, bei den PageSpeed Insights die magische 100 zu erreichen.
Es reicht absolut aus, Grün zu schaffen, also 90 oder mehr. Für Google zählt das bereits als gutes Ergebnis, das keine weiteren Optimierungen nötig macht.
Wer die 100 dennoch aus Prestigegründen erreichen will, wird feststellen, dass gerade für die letzten Prozente der Arbeitsaufwand enorm wird.
Es gibt kein Caching-Tool, das immer optimal ist, da Webseiten sehr unterschiedlich reagieren.
Für die absolut beste Leistung ist es in manchen Fällen nötig, verschiedene Tools zu testen, auch in Kombinationen.
Wer sich die Arbeit nicht machen will, installiert WP Rocket. Es ist zwar nicht jedes Mal der absolute Sieger, liefert aber meist mit wenigen Einstellungen zuverlässig eine sehr gute Leistung im Spitzenbereich.
Über den Autor
Mein Name ist Michael Bondzio, ich bin Konzeptioner, Texter und Marketingberater. In meiner über 25jährigen Tätigkeit für nationale sowie internationale Marken und Unternehmen aller Größen konnte ich jede Menge Erfahrungen sammeln, die ich in diesem Blog und auf meinem LinkedIn-Profil teile.
Seit 2004 berate ich Selbständige sowie Management und Unternehmensleitung kleiner und mittelständischer Unternehmen zur automatisierten Neukundengewinnung über das Internet.
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