Website barrierefrei machen: Das müssen Sie zum BFSG wissen

Mehr Sichtbarkeit für Ihr Marketing

Hochglanz-Designs und fancy Features auf Webseiten kommen nicht überall gut an. Für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen, motorischen Einschränkungen oder Sprachbarrieren sind viele Webseiten einfach nicht nutzbar. Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) will das ändern und verpflichtet Unternehmen, ihre digitalen Angebote zugänglicher zu machen. Was bedeutet das für Sie und wie können Sie Ihre Website barrierefrei machen?

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Laut Statistischem Bundesamt leben in Deutschland rund 7,8 Millionen Menschen mit Beeinträchtigungen – das sind fast 10 % der Bevölkerung. Dazu kommen über 6,2 Millionen Erwachsene, die nicht richtig Deutsch lesen und schreiben können. Viele Webseiten sind für sie kaum nutzbar, sie sind von der digitalen Teilhabe ausgeschlossen.

Das will der Gesetzgeber nicht hinnehmen. Alle Menschen sollen Websites nutzen können – unabhängig von ihren körperlichen oder kognitiven Fähigkeiten. Sicherstellen soll dies das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, kurz BFSG. Klingt sperrig? Ist es auch. Aber keine Sorge, ich zeige Ihnen, was dahinter steckt und wie Sie darauf reagieren sollten.

Das BFSG gilt ab dem 28. Juni 2025. Viele Websites und Apps müssen dann barrierefrei sein. Das bedeutet nicht in jedem Fall, dass Sie Ihre Website komplett umkrempeln müssen – aber einige wichtige Anpassungen stehen möglicherweise an.

Ignorieren sollten Sie das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz nur, wenn Sie Lust auf teure Bußgelder haben: bis zu 100.000 Euro können fällig werden.

„Barrierefreiheit ist kein Feature, sondern eine Haltung. Wir entscheiden damit, wen wir willkommen heißen und wen wir ausschließen.“

Ob Selbstständiger mit eigener Website, mittelständisches Unternehmen oder größerer Konzern – das Thema Barrierefreiheit wird viele von uns beschäftigen müssen. Sehen Sie es nicht als lästige Pflicht, sondern als Chance: Eine barrierefreie Online-Präsenz verbessert nicht nur die Zugänglichkeit für Menschen mit Einschränkungen, sondern auch die Benutzerfreundlichkeit für alle Besucher. Und ganz nebenbei freuen sich auch Suchmaschinen über gut strukturierte, barrierefreie Webseiten.

Warum das BFSG?

Der Grundgedanke hinter dem BFSG ist simpel: Alle Menschen sollen gleichberechtigt am wirtschaftlichen und sozialen Leben teilhaben können – und dazu gehört heute auch die Nutzung von digitalen Angeboten.

Es geht dabei nicht um Sonderlösungen für einzelne Gruppen, sondern um ein generelles Design, das für alle funktioniert – von der Seniorin mit Sehschwäche bis zum Manager mit gebrochenem Arm.

„Eine Barriere ist nur so lange unsichtbar, bis man selbst davorsteht.“

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) im Überblick

Bisher war Barrierefreiheit nur für Behörden und öffentliche Einrichtungen relevant. Dort kommt die Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) zur Anwendung. Das BFSG überträgt nun ähnliche Anforderungen auf die Privatwirtschaft.

Das BFSG ist die deutsche Umsetzung der EU-Richtlinie des European Accessibility Act (EAA). Es wurde am 16. Juni 2021 verabschiedet und tritt nach einer Übergangszeit am 28. Juni 2025 in Kraft. Produkte und Dienstleistungen – darunter auch Websites, Apps oder Messenger-Dienstleistungen – müssen ab dann bestimmte Anforderungen an die Barrierefreiheit erfüllen.

Die technischen Anforderungen basieren auf der europäischen Norm EN 301 549. Diese Norm orientiert sich weitgehend an den internationalen Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) – dem globalen Standard für barrierefreie Webinhalte.

Die WCAG definieren drei Anforderungsstufen:

Stufe A: Grundlegende Anforderungen, ohne die eine Website für manche Menschen überhaupt nicht nutzbar ist. Müssen erfüllt werden.

Stufe AA: Erweiterte Anforderungen, die eine Website für die meisten Menschen mit Behinderungen zugänglich machen. Sollen erfüllt werden.

Stufe AAA: Höchste Anforderungen, die teilweise mit erheblichem Aufwand verbunden sind. Können erfüllt werden, optional.

Für Websites müssen die Anforderungen der Stufen A und AA umgesetzt sein. Dies ist in der Regel mit vertretbarem Aufwand zu realisieren.

„Das BFSG ist kein Bürokratiemonster, sondern ein Wegweiser zu besseren Websites.“

Wer braucht eine barrierefreie Website?

Der Gesetzgeber will Verbraucherinnen und Verbraucher schützen, deshalb zielt das BFSG in erster Linie auf B2C-Unternehmen ab.

Betroffen sind beispielsweise:

  • Online-Shops, Online-Handel und E-Commerce-Plattformen
  • Dienstleisterinnen und Dienstleister mit Kundenkontakt (Ärzte, Friseure, Handwerker etc.)
  • Banken und Finanzdienstleister
  • Medienanbieter
  • Personenbeförderungsunternehmen

Anders sieht es bei reinen B2B-Unternehmen aus. Wenn Sie ausschließlich für andere Unternehmen tätig sind und keine Verbrauchergeschäfte abwickeln, fallen Sie grundsätzlich nicht unter das BFSG. Allerdings sollte dann auf Ihrer Website eindeutig erkennbar sein, dass Sie sich nur an Unternehmen richten – nicht teilweise auch an Privatpersonen.

Doch auch für B2C-Unternehmen sieht das Gesetz Ausnahmen vor: Kleinstunternehmen sind von den Verpflichtungen ausgenommen. Als Kleinstunternehmen gelten Firmen, die weniger als 10 Mitarbeitende beschäftigen und einen Jahresumsatz oder eine Jahresbilanzsumme von maximal 2 Millionen Euro haben.

Ein weitere Ausnahmeregelung: Wenn die Umsetzung der Barrierefreiheit eine „unverhältnismäßige Belastung“ darstellen würde, können Sie unter Umständen von den Anforderungen ausgenommen werden. Doch die Hürden hierfür sind hoch und Sie müssen dies detailliert begründen können. Eine einfache Behauptung „Das ist zu teuer für uns“ wird nicht ausreichen.

Zeitrahmen und Übergangsfristen des BFSG

Ab dem 28. Juni 2025 müssen neue Websites und Apps barrierefrei sein. Alle Inhalte, die nach diesem Stichtag veröffentlicht werden, müssen den Anforderungen an Barrierefreiheit entsprechen. Für bestehende Inhalte – also solche, die bereits vor dem 28. Juni 2025 online waren – gilt eine Übergangsfrist bis Mitte 2030.

Das klingt entspannt, ist es aber nicht unbedingt. Denn sobald Sie bestehende Inhalte wesentlich ändern oder aktualisieren, werden sie zu „neuen“ Inhalten und müssen die Barrierefreiheitsanforderungen erfüllen.

„Der beste Zeitpunkt für eine barrierefreie Website war gestern. Der zweitbeste ist jetzt.“

Was bedeutet Barrierefreiheit im Internet konkret?

Barrierefreiheit klingt zunächst abstrakt. Dahinter steckt aber ein einfacher Gedanke: Alle Menschen sollen Ihre Website nutzen können – unabhängig von ihren körperlichen oder kognitiven Fähigkeiten.

Barrierefreiheit berücksichtigt verschiedene Beeinträchtigungen:

Visuelle Einschränkungen: Von kompletter Blindheit über verschiedene Sehschwächen bis zu Farbenblindheit

Auditive Einschränkungen: Gehörlosigkeit oder eingeschränktes Hörvermögen

Motorische Einschränkungen: Eingeschränkte Feinmotorik oder Bewegungsfähigkeit

Kognitive Einschränkungen: Lern- und Leseschwierigkeiten, Konzentrationsstörungen, Autismus-Spektrum-Störungen

Die vier Grundprinzipien barrierefreier Websites

Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) definieren vier Grundprinzipien, die eine barrierefreie Website erfüllen muss:

Wahrnehmbarkeit

Informationen und Benutzeroberflächen müssen so dargestellt werden, dass alle sie wahrnehmen können. Nötig sind dafür unter anderem:

  • Textalternativen für Bilder (Alt-Texte), die Screenreader vorlesen können
  • Untertitel und Transkripte für Videos und Audioinhalte
  • Ausreichende Kontraste zwischen Text und Hintergrund
  • Inhalte sollen auch ohne Farben verständlich sein
  • Anpassbare Textgrößen, ohne dass Layout oder Funktion beeinträchtigt werden

Denken Sie dabei an Menschen mit Sehbehinderungen. Ein blinder Nutzer „sieht“ Ihre Website beispielsweise über einen Screenreader, der den Text vorliest. Wenn Ihr Infobild keinen Alt-Text hat, geht diese Information komplett verloren. Menschen mit Einschränkungen beim Farbsehen können Schwierigkeiten haben, farbige Schriften zu erkennen.

Bedienbarkeit

Alle Elemente der Benutzeroberfläche müssen für alle bedienbar sein. Das heißt:

  • Vollständige Tastaturbedienbarkeit, ohne Maus
  • Ausreichend Zeit für Nutzer, Inhalte zu lesen und Aktionen durchzuführen
  • Keine blinkenden Elemente, die epileptische Anfälle auslösen könnten
  • Verständliche Navigation und gute Orientierungsmöglichkeiten
  • Erkennbare Fokus-Anzeige bei der Tastaturnavigation

Auch wer keine Maus benutzen kann, soll durch eine Website navigieren können. Dafür sind Menschen mit motorischen Einschränkungen auf Tastatursteuerung angewiesen.

Verständlichkeit

Texte und Funktionen müssen für alle verständlich sein:

  • Klare, einfache Sprache ohne unnötige Komplexität
  • Konsistente Navigation und Funktionsweise
  • Eindeutige Bezeichnungen und Hilfestellungen
  • Fehlervorbeugung und hilfreiche Fehlermeldungen
  • Logischer Aufbau der Inhalte

Für Menschen mit kognitiven Einschränkungen können verschachtelte Sprache oder ein unübersichtlicher Aufbau unüberwindbare Hürden darstellen.

Robustheit

Inhalte müssen „robust“ genug sein, um von verschiedenen Technologien interpretiert werden zu können:

  • Korrekter HTML-Code, der von Hilfsmitteln richtig erfasst wird
  • Kompatibilität mit verschiedenen Browsern und Assistenztechnologien
  • Zukunftssicherheit durch Verwendung von Standards

Die Einhaltung dieses Prinzips stellt sicher, dass Ihre Website mit verschiedenen Browsern, Screenreadern und anderen Hilfsmitteln funktioniert.

Eine barrierefreie Website kommt übrigens nicht nur Menschen mit dauerhaften Beeinträchtigungen zugute, sondern auch solchen mit temporären Einschränkungen (Mutter am Laptop mit Baby auf dem Arm), situativen Einschränkungen (laute Umgebung) oder altersbedingten Einschränkungen.

„Erfolgreiche digitale Inklusion ist unsichtbar für die meisten, lebensverändernd für manche und vorteilhaft für alle.“

Technische Anforderungen an barrierefreie Websites

Dies sind die wichtigsten technischen Anforderungen an Ihre barrierefreie Website:

Strukturierter HTML-Code

Ein sauberer, semantisch korrekter HTML-Code ist das Fundament jeder barrierefreien Website:

  • Verwenden Sie HTML-Elemente entsprechend ihrer Bedeutung: <h1> bis <h6> für Überschriften, <p> für Absätze, <button> für Schaltflächen, <ul> und <ol> für Listen
  • Achten Sie auf eine logische Hierarchie der Überschriften – beginnen Sie mit <h1> und überspringen Sie keine Ebenen
  • Nutzen Sie <main>, <nav>, <header>, <footer> und andere semantische Elemente, um die Struktur zu verdeutlichen
  • Setzen Sie <table> nur für tabellarische Daten ein, nicht für das Layout
  • Stellen Sie sicher, dass die Reihenfolge im Code der logischen Lesereihenfolge entspricht

Ein gut strukturierter Code ermöglicht es Screenreadern, die Inhalte korrekt zu interpretieren und Nutzern die Navigation zu erleichtern.

Farbgestaltung und Kontraste

Farben sind wichtig für das Design – dürfen aber nie der einzige Informationsträger sein:

  • Stellen Sie ein ausreichendes Kontrastverhältnis sicher: mindestens 4,5:1 für normalen Text und 3:1 für großen Text (Stufe AA)
  • Machen Sie Informationen nicht nur durch Farbe erkennbar – ergänzen Sie visuelle Hinweise wie Symbole oder Texte
  • Vermeiden Sie Kombinationen, die für Menschen mit Farbsehschwächen problematisch sind (z.B. Rot/Grün)
  • Testen Sie Ihre Farbgestaltung auf verschiedene Arten von Farbenblindheit

Kostenlose Tools wie der Contrast Checker von WebAIM helfen Ihnen, die Kontrastverhältnisse zu überprüfen.

Textliche Alternativen für nicht-textliche Inhalte

Bilder, Grafiken und andere visuelle Elemente brauchen textliche Alternativen:

  • Versehen Sie jedes Bild mit einem aussagekräftigen Alt-Text, der seine Funktion oder seinen Inhalt beschreibt
  • Bei rein dekorativen Bildern verwenden Sie ein leeres Alt-Attribut (alt=““), damit Screenreader sie überspringen
  • Komplexe Grafiken wie Diagramme benötigen ausführlichere Beschreibungen im Kontext
  • Für Videos und Audio-Inhalte bieten Sie Untertitel, Transkripte oder Audiobeschreibungen an
  • Informationen in Infografiken sollten auch als Text verfügbar sein

Ein guter Alt-Text beschreibt nicht nur, was zu sehen ist, sondern vermittelt auch die Bedeutung des Bildes im Kontext.

Tastaturbedienbarkeit

Nicht jeder kann oder will eine Maus benutzen. Daher ist die vollständige Tastaturbedienbarkeit unverzichtbar:

  • Alle interaktiven Elemente sind mit der Tastatur erreichbar und bedienbar
  • Die Tab-Reihenfolge sollte logisch und nachvollziehbar sein
  • Der Fokus muss jederzeit sichtbar sein – ein klarer visueller Indikator zeigt, wo sich der Nutzer gerade befindet
  • Vermeiden Sie Tastaturfallen, in denen der Fokus gefangen bleibt
  • Bieten Sie Tastaturkürzel für häufig genutzte Funktionen an

Testen Sie selbst: Legen Sie Ihre Maus weg und navigieren Sie nur mit Tab, Umschalt+Tab, Eingabe und Pfeiltasten durch Ihre Website. Funktioniert alles wie erwartet?

Formulare und interaktive Elemente

Formulare sind oft besonders kritische Punkte für die Barrierefreiheit:

  • Kennzeichnen Sie jedes Eingabefeld mit einem verbundenen <label>
  • Geben Sie klare Anweisungen und Beispiele für das erwartete Format
  • Gruppieren Sie zusammengehörige Formularelemente mit <fieldset> und <legend>
  • Fehlerhinweise müssen präzise, verständlich und auf verschiedene Weise (nicht nur durch Farbe) kenntlich gemacht werden
  • Stellen Sie eine einfache Möglichkeit bereit, Eingaben zu korrigieren

Bei komplexen Formularen hilft eine schrittweise Anleitung mit klaren Rückmeldungen in jedem Schritt.

Responsive Design und flexible Layouts

Eine barrierefreie Website passt sich unterschiedlichen Geräten und Nutzereinstellungen an:

  • Implementieren Sie ein vollständig responsives Design, das auf allen Bildschirmgrößen funktioniert
  • Erlauben Sie Zoom bis 400 % ohne Verlust von Inhalt oder Funktionalität
  • Verwenden Sie relative statt fester Einheiten für Schriftgrößen (em oder rem statt px)
  • Stellen Sie sicher, dass die Website auch bei hohen Kontrasten und benutzerdefinierten Farben nutzbar bleibt
  • Testen Sie bei verschiedenen Textgrößen und Browserzoom-Stufen

Denken Sie daran: Manche Nutzer vergrößern Text oder ändern Farben, um Inhalte besser wahrnehmen zu können.

Barrierefreie Dokumente und Medien

Auch Dokumente und Medien auf Ihrer Website müssen barrierefrei sein:

  • Stellen Sie PDF-Dokumente als barrierefreie PDFs bereit (mit Tags, Lesezeichen und korrekter Lesereihenfolge)
  • Bieten Sie komplexe Dokumente zusätzlich in alternativen Formaten (HTML, Klartext) an
  • Versehen Sie Videos mit Untertiteln und, wenn möglich, Audiodeskription
  • Stellen Sie eine Transkription für Audio-Inhalte bereit
  • Vermeiden Sie automatisch abspielende Audio- oder Videoelemente

Bei Office-Dokumenten nutzen Sie die eingebauten Funktionen zur Barrierefreiheit, wie Überschriftenstile und Alt-Texte.

JavaScript und ARIA

Moderne Webanwendungen nutzen oft JavaScript für interaktive Elemente. Mit ARIA (Accessible Rich Internet Applications) können Sie deren Barrierefreiheit verbessern:

  • Folgen Sie dem Prinzip des progressiven Enhancements: Die Basisfunktionalität sollte auch ohne JavaScript verfügbar sein
  • Verwenden Sie ARIA-Attribute, um Rollen, Eigenschaften und Zustände dynamischer Elemente zu kennzeichnen
  • Setzen Sie ARIA-live-Regions ein, um Screenreader-Nutzer über dynamische Änderungen zu informieren
  • Implementieren Sie benutzerdefinierte Steuerelemente so, dass sie mit der Tastatur bedienbar sind und korrekte ARIA-Rollen haben
  • Vermeiden Sie unnötige ARIA-Attribute, wenn native HTML-Elemente ausreichen

Grundregel: Verwenden Sie ARIA nur, wenn native HTML-Techniken nicht ausreichen.

„Technologie kann Mauern bauen – oder Türen öffnen.“

Inhaltliche Anforderungen an barrierefreie Websites

Barrierefreiheit bezieht auch inhaltliche Aspekte mit ein. Denn was nützt die perfekte technische Umsetzung, wenn Ihre Texte unverständlich oder schwer zu erfassen sind?

Sprache und Lesbarkeit

Die Sprache ist Basis jeder Kommunikation und besonders wichtig für die Barrierefreiheit:

  • Verwenden Sie klare, prägnante Sätze und vermeiden Sie unnötige Komplexität
  • Erklären Sie Fachbegriffe, wenn sie sich nicht vermeiden lassen
  • Achten Sie auf eine logische Struktur der Inhalte mit sinnvollen Überschriften
  • Kennzeichnen Sie Sprachwechsel im HTML-Code mit dem lang-Attribut, damit Screenreader die richtige Aussprache verwenden
  • Vermeiden Sie Abkürzungen oder erläutern Sie diese beim ersten Vorkommen
  • Setzen Sie wichtige Informationen an den Anfang von Absätzen (Prinzip der umgekehrten Pyramide)

Texte sollten so geschrieben sein, dass sie auch ein 14-Jähriger verstehen kann. Das macht sie nicht nur für Menschen mit kognitiven Einschränkungen zugänglicher, sondern verbessert die Lesbarkeit für alle.

Klare Navigation und Orientierung

Nutzer müssen jederzeit wissen, wo sie sich befinden und wie sie zu anderen Bereichen gelangen können:

  • Bieten Sie eine konsistente, leicht verständliche Navigation auf allen Seiten
  • Kennzeichnen Sie den aktuellen Standort in der Navigation
  • Stellen Sie Brotkrümelnavigation für komplexe Seitenstrukturen bereit
  • Vermeiden Sie Überraschungen wie plötzlich geöffnete neue Fenster oder unerwartete Aktionen
  • Trennen Sie Navigationsbereiche klar vom Hauptinhalt
  • Bieten Sie eine Sitemap oder Inhaltsübersicht für größere Websites

Eine klare Navigationsstruktur hilft besonders Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Leseschwächen, sich auf Ihrer Website zurechtzufinden.

Überschriftenstruktur

Überschriften sind nicht nur ein Gestaltungselement, sondern ein wichtiges Orientierungsmittel:

  • Gestalten Sie eine logische Hierarchie mit H1 für den Haupttitel, H2 für Abschnittsüberschriften usw.
  • Überspringen Sie keine Hierarchieebenen (nicht von H1 direkt zu H3 springen)
  • Machen Sie Überschriften informativ und aussagekräftig
  • Verwenden Sie Überschriften zur Gliederung des Inhalts, nicht allein für visuelle Effekte
  • Achten Sie darauf, dass jede Seite genau eine H1-Überschrift hat

Eine gute Überschriftenstruktur erlaubt Screenreader-Nutzern, gezielt durch den Inhalt zu navigieren, ähnlich wie sehende Nutzer einen Text überfliegen würden.

„Jede Überschrift ist wie ein Wegweiser in einer unbekannten Stadt.“

Linktexte und Beschreibungen

Links sind zentrale Navigationselemente und müssen selbsterklärend sein:

  • Formulieren Sie aussagekräftige Linktexte, die das Linkziel beschreiben
  • Vermeiden Sie generische Texte wie „hier klicken“ oder „mehr erfahren“
  • Links zum gleichen Ziel sollten identischen Text haben
  • Kennzeichnen Sie externe Links und Downloads entsprechend
  • Warnen Sie Nutzer vor, wenn ein Link ein neues Fenster öffnet
  • Links sollten sich deutlich vom umgebenden Text abheben (nicht nur durch Farbe)

Gute Linktexte sind besonders wichtig für Screenreader-Nutzer, die durch Springen von Link zu Link navigieren. Jeder Link muss auch ohne Kontext verständlich sein.

Fehlermeldungen und Hilfestellungen

Wenn etwas schief geht, brauchen Nutzer klare Anleitungen:

  • Formulieren Sie Fehlermeldungen positiv und lösungsorientiert
  • Beschreiben Sie genau, was falsch ist und wie es korrigiert werden kann
  • Platzieren Sie Fehlermeldungen in der Nähe des betroffenen Elements
  • Markieren Sie Fehler nicht nur farblich, sondern auch durch Text oder Symbole
  • Bieten Sie kontextsensitive Hilfe, wo immer möglich
  • Erlauben Sie Nutzern, Eingaben zu korrigieren, ohne alle Daten neu eingeben zu müssen

Eine gute Fehlerbehandlung kann den Unterschied zwischen Frustration und erfolgreicher Nutzung ausmachen – besonders für Menschen mit kognitiven Einschränkungen.

Leichte Sprache und Mehrsprachigkeit

Nicht jeder versteht komplexe Texte oder spricht fließend Deutsch:

  • Bieten Sie komplexe Inhalte gegebenenfalls zusätzlich in Leichter Sprache an
  • Leichte Sprache zeichnet sich aus durch: kurze Sätze, einfache Wörter, keine Fremdwörter ohne Erklärung
  • Erwägen Sie, wichtige Inhalte in mehreren Sprachen anzubieten
  • Kennzeichnen Sie fremdsprachige Inhalte entsprechend
  • Bieten Sie bei Bedarf Erklärungen und Glossare für Fachbegriffe
  • Symbole und Piktogramme können Texte sinnvoll ergänzen

Leichte Sprache ist nicht nur für Menschen mit kognitiven Einschränkungen wichtig, sondern auch für Menschen mit geringen Deutschkenntnissen oder Leseanfänger.

Textformatierung und Lesbarkeit

Die visuelle Darstellung von Texten beeinflusst ihre Lesbarkeit erheblich:

  • Wählen Sie gut lesbare Schriftarten
  • Vermeiden Sie kursive oder durchgehend großgeschriebene Texte für längere Passagen
  • Setzen Sie Zeilenabstand, Zeilenlänge und Absätze leserfreundlich ein
  • Verwenden Sie linksbündigen Text statt Blocksatz für bessere Lesbarkeit
  • Halten Sie den Text ruhig – vermeiden Sie blinkende oder sich bewegende Elemente
  • Bieten Sie ausreichend Kontrast zwischen Text und Hintergrund

Eine gute Textformatierung kommt nicht nur Menschen mit Sehbehinderungen zugute, sondern verbessert die Lesbarkeit für alle Nutzer.

Medieninhalte sinnvoll ergänzen

Bilder, Videos und andere Medien müssen für alle zugänglich sein:

  • Schreiben Sie informative Alt-Texte, die den Zweck und Inhalt des Bildes vermitteln
  • Bieten Sie Untertitel für Videos, idealerweise auch Transkripte
  • Integrieren Sie bei wichtigen Videos gegebenenfalls Gebärdensprachdolmetscher
  • Beschreiben Sie Audioinhalte durch Transkripte
  • Achten Sie darauf, dass Infografiken und Diagramme verständlich beschrieben werden
  • Vermeiden Sie rein visuelle oder akustische Anweisungen

Gut aufbereitete Medieninhalte bieten Mehrwert in verschiedenen Nutzungssituationen – etwa beim Ansehen ohne Ton oder in lauter Umgebung.

Die inhaltliche Barrierefreiheit ist oft einfacher umzusetzen als technische Anpassungen, wird aber leicht unterschätzt. Dabei bietet sie enormes Potenzial: Gut strukturierte, verständliche Inhalte machen Ihre Website nicht nur zugänglicher, sondern auch nutzerfreundlicher für alle Besucher. Viele dieser Maßnahmen verbessern gleichzeitig Ihr SEO-Ranking, da Suchmaschinen ähnliche Kriterien für gute Inhalte anlegen wie die Barrierefreiheits-Richtlinien.

„Gutes Design überwindet Grenzen, großartiges Design lässt sie gar nicht erst entstehen.“

Barrierefreiheit testen und verbessern

Doch wie erfahren Sie, ob Ihre Website tatsächlich barrierefrei ist? Dabei helfen Tests, die Ihre Website auf Barrierefreiheit prüfen:

Automatisierte Tests

Automatisierte Test-Tools sind ein guter Startpunkt – aber sie haben klare Grenzen:

  • Sie erkennen nur etwa 30 – 40 % aller Barrierefreiheitsprobleme
  • Sie können technische Aspekte prüfen, aber keine inhaltlichen Fragen beantworten
  • Ein fehlerfreier automatischer Test garantiert noch keine Barrierefreiheit
  • Alternative Texte können beispielsweise technisch vorhanden, aber inhaltlich unbrauchbar sein
  • Die Logik von Formularen und komplexen Interaktionen erfordert menschliche Beurteilung

Betrachten Sie automatisierte Tests als ersten Filter, nicht als abschließende Bewertung. Sie zeigen offensichtliche Probleme, ersetzen aber keine manuelle Prüfung.

„Testen Sie Ihre Website nicht nur mit den Augen, sondern auch mit den Ohren, den Fingern und dem Verstand.“

Kostenlose Test-Tools

Es gibt eine Vielzahl kostenloser Tools für automatisierte Barrierefreiheitstests:

Google PageSpeed Insights

Google PageSpeed Insights (PSI) ist zwar als Tool für Performance-Analysen bekannt, liefert aber auch Hinweise zur Barrierefreiheit. Weil es so einfach zu nutzen ist, setze ich es gern für den ersten Überblick ein.

100 Punkte bei der Barrierefreiheit sind allerdings kein Beleg, dass eine Website wirklich vollständig WCAG-konform ist. Das liegt daran, dass PSI nur einen Teil der möglichen Barrierefreiheitsprobleme abdeckt.

Automatisiert getestet wird beispielsweise auf

  • Kontrastverhältnisse
  • Fehlende Alt-Texte
  • Fehlende Labels in Formularen
  • Fehlerhafte ARIA-Attribute
  • Fehlende Angaben zur Dokumentensprache

Dabei werden nicht nur Fehler aufgelistet, sondern auch Hinweise zur Lösung gegeben.

WAVE Accessibility Checker

Der WAVE Checker ist ein weiteres empfehlenswertes kostenloses Tool:

  • Markiert Fehler und Warnungen direkt auf Ihrer Seite
  • Identifiziert fehlende Alt-Texte, Kontrast-Probleme und Strukturfehler
  • Bietet Erklärungen und Lösungsvorschläge
  • Funktioniert als Browser-Erweiterung oder direkter Website-Check

BITV/WCAG Selbstbewertung

Die Initiative BIK bietet eine kostenlose Selbstbewertung:

  • Strukturierter Fragebogen zu allen relevanten Aspekten
  • Anleitung zur Selbstüberprüfung mit praktischen Beispielen
  • Deckung der BITV- oder WCAG-Anforderungen
  • Gibt einen guten Überblick über vorhandene Lücken

Browser-Entwicklertools

Moderne Browser bieten integrierte Tools zur Barrierefreiheitsprüfung:

  • Chrome und Edge: Lighthouse-Audit mit Abschnitt zur Barrierefreiheit
  • Firefox: „Accessibility“ im Inspektor-Tool
  • Safari: Accessibility-Audit im Web Inspector

Kontrast-Checker

Spezielle Tools zur Überprüfung des Farbkontrasts:

Kostenpflichtige Tests und Zertifizierungen

Für eine umfassende und rechtssichere Prüfung bieten sich professionelle Tests an:

BITV-Test nach BIK

Der offizielle Test des BIK-Projekts:

  • Umfassende Prüfung mit 98 Prüfschritten
  • Durchführung durch zertifizierte Prüfer
  • Inklusive detailliertem Prüfbericht mit Verbesserungsempfehlungen
  • Bei Erfolg: Vergabe des „BIK BITV-konform“ Prüfzeichens
  • Kosten ab ca. 400,- Euro, je nach Umfang der Website

Andere Zertifizierungen

Es gibt weitere Anbieter von Barrierefreiheitsprüfungen:

  • TÜV bietet Zertifizierungen für barrierefreie Websites
  • DIAS GmbH bestätigt Konformität von Webseiten
  • Diverse spezialisierte Agenturen für Barrierefreiheit

Diese Tests bieten nicht nur eine Bewertung, sondern auch Hinweise zur Verbesserung. Die Prüfkosten sind im Vergleich zu möglichen Bußgeldern oder Imageschäden durch mangelnde Barrierefreiheit überschaubar.

Manuelle Prüfung und Nutzertests

Der Gold-Standard der Barrierefreiheitsprüfung ist die Kombination aus Expertentests und Tests mit echten Nutzern:

Manuelle Expertentests

Experten für Barrierefreiheit können:

  • Systematisch alle WCAG-Kriterien überprüfen
  • Tastaturnavigation durchspielen
  • Screenreader-Tests durchführen
  • Spezifische Szenarien für verschiedene Behinderungsarten simulieren
  • Probleme identifizieren, die automatische Tools übersehen

Nutzertests mit betroffenen Personen

Am wertvollsten sind Tests mit tatsächlich betroffenen Nutzern:

  • Blinde und sehbehinderte Nutzer mit Screenreadern
  • Motorisch eingeschränkte Nutzer mit spezieller Hardware
  • Nutzer mit kognitiven Einschränkungen
  • Gehörlose Nutzer für die Prüfung von Audioinhalten

Diese Tests liefern authentisches Feedback zur tatsächlichen Nutzbarkeit Ihrer Website. Dabei ergeben sich oft überraschende Erkenntnisse, die kein automatisches Tool liefern kann.

Kontakte zu potenziellen Testern vermitteln Behindertenverbände oder spezialisierte Agenturen.

Den Testprozess systematisieren

Barrierefreiheit ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Etablieren Sie eine Testkultur:

  1. Früh und regelmäßig testen: Beginnen Sie mit Tests bereits in der Designphase
  2. Automatisieren, was möglich ist: Integrieren Sie automatische Tests in Ihre Entwicklungsprozesse
  3. Manuelle Tests nicht vergessen: Planen Sie regelmäßige manuelle Überprüfungen ein
  4. Bei neuen Inhalten mitdenken: Schulen Sie Content-Ersteller für die Anforderungen barrierefreier Inhalte
  5. Feedback ernst nehmen: Richten Sie einen Feedback-Kanal für Barrierefreiheitsprobleme ein
  6. Dokumentieren: Führen Sie Buch über identifizierte und behobene Probleme
  7. Verbessern: Nutzen Sie Testergebnisse für kontinuierliche Verbesserungen

Je früher Barrierefreiheitsprobleme erkannt werden, desto günstiger ist deren Behebung. Ein Kontrast-Problem im Design-Mockup zu korrigieren ist einfacher, als eine komplette Farbpalette einer fertigen Website zu überarbeiten.

Die Kombination aus automatisierten Tools, manuellen Expertentests und echten Nutzertests bietet die umfassendste Bewertung. Das Ziel ist nicht ein perfektes Testergebnis, sondern eine Website, die für alle Menschen tatsächlich nutzbar ist. Konzentrieren Sie sich auf reale Nutzungsszenarien und die Beseitigung der gravierendsten Hindernisse.

„Barrieren beginnen und enden in den Köpfen.“

Praktische Umsetzungsstrategien für Barrierefreiheit

Die Umsetzung von Barrierefreiheit erfordert einen strukturierten Ansatz und sollte im Unternehmen strategisch angegangen werden.

Barrierefreiheit bei Neugestaltung vs. Anpassung bestehender Websites

Die Ausgangssituation entscheidet über den besten Ansatz

Bei einer kompletten Neugestaltung:

  • Nehmen Sie Barrierefreiheit von Anfang an in die Anforderungen auf
  • Integrieren Sie entsprechende Nutzungsszenarien in die Entwicklung
  • Wählen Sie Technologien und Frameworks, die Barrierefreiheit unterstützen
  • Schulen Sie das Entwicklungsteam vor Projektbeginn
  • Definieren Sie Testverfahren für Barrierefreiheit im Entwicklungsprozess

Bei Neuprojekten entstehen kaum Mehrkosten, wenn Barrierefreiheit von Anfang an mitgedacht wird.

Bei bestehenden Websites:

  • Führen Sie zunächst eine Gap-Analyse durch: Wo stehen Sie, was fehlt?
  • Priorisieren Sie die Anpassungen nach Wichtigkeit und Aufwand
  • Beginnen Sie mit den meistgenutzten Seiten und Funktionen
  • Planen Sie größere Umstrukturierungen bei ohnehin anstehenden Relaunches
  • Integrieren Sie Barrierefreiheitsverbesserungen in reguläre Updates

Bei bestehenden Websites ist ein schrittweises Vorgehen oft sinnvoller als eine komplette Überarbeitung. Fokussieren Sie sich zunächst auf kritische Barrieren, die viele Nutzer betreffen.

Content Management Systeme (CMS) und Barrierefreiheit

Das richtige CMS kann die Realisierung der Barrierefreiheit erheblich erleichtern. Prüfen Sie, ob Ihr aktuelles CMS barrierefreie Ausgaben erzeugen kann.

Achten Sie auf Features wie:

  • Semantische HTML-Strukturen für Inhalte
  • Automatische Erzeugung korrekter Headline-Hierarchien
  • Alt-Text-Pflichtfelder für Bilder
  • Barrierefreie Editoren für Content-Erstellung
  • Templates, die WCAG-konform sind
  • Barrierefreie Komponenten wie Tabellen, Formulare und Navigation

Populäre CMS wie WordPress, TYPO3 oder Drupal bieten inzwischen gute Voraussetzungen für barrierefreie Websites – allerdings nur, wenn sie entsprechend konfiguriert werden. Ein barrierefreies Theme oder Template macht vieles einfacher.

Bei Headless-CMS-Lösungen liegt die Verantwortung für barrierefreies Markup stärker beim Frontend-Team. Achten Sie hier besonders auf klare Guidelines.

Zusammenarbeit mit Entwicklern und Designern

Barrierefreiheit ist ein Teamplay zwischen verschiedenen Disziplinen:

Designer müssen berücksichtigen:

  • Kontrastverhältnisse und deren Anforderungen
  • Farben nicht als alleinige Informationsträger
  • Flexible Layouts für verschiedene Textgrößen
  • Fokus-States für Bedienelemente
  • Klare visuelle Hierarchien

Entwickler benötigen:

  • Kenntnisse semantischer HTML-Strukturen
  • Wissen über ARIA-Rollen und -Attribute
  • Verständnis von Tastaturbedienbarkeit
  • Kenntnisse über Screenreader-Kompatibilität
  • Testing-Strategien für Barrierefreiheit

Content-Ersteller sollten beachten:

  • Alt-Texte für Bilder
  • Überschriftenhierarchien
  • Verständliche Linktexte
  • Strukturierung mit Listen und Absätzen
  • Einfache, klare Sprache

Stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten ihre Verantwortung für Barrierefreiheit kennen und die nötigen Werkzeuge haben. Definieren Sie klare Prozesse und Zuständigkeiten.

Schulung von Mitarbeitern für barrierefreie Inhalte

Wissen über Barrierefreiheit muss im Unternehmen verankert werden:

  • Schulen Sie alle Beteiligten (Entwickler, Designer, Content-Manager)
  • Sensibilisieren Sie auch Führungskräfte und Entscheider für das Thema
  • Bieten Sie praktische Workshops statt nur theoretischer Schulungen
  • Stellen Sie Leitfäden und Checklisten für den Arbeitsalltag bereit
  • Definieren Sie Barrierefreiheits-Verantwortliche in jedem Team
  • Fördern Sie den Erfahrungsaustausch im Unternehmen

Eine besonders effektive Methode: Lassen Sie Ihr Team selbst erleben, wie es ist, mit Screenreadern oder nur mit Tastatur im Web zu navigieren. Diese Perspektivübernahme schafft mehr Verständnis als jede theoretische Erklärung.

Budgetplanung und Ressourcenallokation

Barrierefreiheit ist eine Investition, die klug geplant werden sollte:

Kostenarten:

  • Einmalige Kosten für Anpassungen der Website
  • Schulungs- und Weiterbildungskosten
  • Tests und Qualitätssicherung
  • Eventuell externe Beratung oder Zertifizierung
  • Laufende Kosten für Erhalt der Barrierefreiheit

Sinnvolle Budgetierung:

  • Planen Sie realistisch – es wird immer Nachbesserungen geben
  • Reservieren Sie Budget für Tests mit echten Nutzern
  • Investieren Sie in Schulungen – das spart langfristig Kosten
  • Priorisieren Sie: Was bringt den größten Nutzen bei gegebenen Ressourcen?
  • Vermeiden Sie Komplett-Umbauten kurz vor Stichtagen – das wird teuer und fehlerträchtig

Denken Sie daran: Die Alternative zur geplanten Investition könnten Bußgelder und teure Schnell-Anpassungen unter Zeitdruck sein. Oder noch schlimmer: ein Reputationsschaden durch negative Publicity.

„Barrierefreiheit ist kein Produkt, sondern ein Prozess – kontinuierlich, kollaborativ und kreativ.“

Implementierung in Etappen

Ein pragmatischer Stufenplan kann so aussehen:

Phase 1: Analyse und Planung

  • Bestandsaufnahme der aktuellen Website
  • Gap-Analyse gegenüber WCAG AA
  • Priorisierung der notwendigen Maßnahmen
  • Schulung der wichtigsten Stakeholder
  • Erstellung eines Umsetzungsplans

Phase 2: Schnelle Verbesserungen

  • Behebung offensichtlicher technischer Mängel (Alt-Texte, Kontraste, Tastaturbedienbarkeit)
  • Optimierung der Navigation und Formularstruktur
  • Verbesserung bestehender Inhalte (Überschriften, Linktexte)
  • Erste Tests der verbesserten Komponenten

Phase 3: Systemische Verbesserungen

  • Anpassung von Templates und Komponenten
  • Überarbeitung des Design-Systems mit Fokus auf Barrierefreiheit
  • Implementierung von ARIA-Attributen für komplexe Interaktionen
  • Umfassende Tests mit verschiedenen Assistenztechnologien

Phase 4: Organisatorische Verankerung

  • Etablierung von Prozessen für kontinuierliche Barrierefreiheit
  • Schulung aller Content-Ersteller
  • Integration von Barrierefreiheitstests in den Entwicklungsprozess
  • Regelmäßige Audits und Verbesserungsprozesse

Dieses schrittweise Vorgehen verteilt den Aufwand über einen längeren Zeitraum und ermöglicht kontinuierliche Verbesserungen.

Barrierefreiheit ist kein Zustand, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Wie bei der Sicherheit oder der Performance von Webauftritten gibt es immer etwas zu verbessern.

Konsequenzen bei Nicht-Einhaltung des BFSG

Die Umsetzung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes wird nicht nur vorgeschrieben, sondern auch kontrolliert.

Zuständige Behörden und Überwachungsmechanismen

In Deutschland sind die Marktüberwachungsbehörden für die Kontrolle der Barrierefreiheit zuständig. Diese Behörden prüfen, ob die gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden. Konkret bedeutet das:

  • Die Bundesländer bestimmen jeweils eigene zuständige Behörden
  • Diese Behörden können sowohl aktiv kontrollieren als auch auf Beschwerden reagieren
  • Stichprobenartige Überprüfungen sind ebenso möglich wie gezielte Kontrollen bestimmter Branchen
  • Die Behörden arbeiten mit Checklisten, die auf den technischen Anforderungen der EN 301 549 basieren
  • Bei der Bewertung wird die WCAG 2.1 auf Konformitätsstufe AA als Maßstab herangezogen

Die Marktüberwachungsbehörden können Websites auch ohne konkreten Anlass prüfen. In der Praxis dürften sie aber zunächst auf Beschwerden reagieren und besonders bei größeren Anbietern oder kritischen Diensten aktiv werden.

Beschwerdeverfahren und Durchsetzung

Der Gesetzgeber hat klare Verfahren für die Meldung und Behebung von Barrieren definiert:

  • Jeder Website-Betreiber muss eine Kontaktmöglichkeit für Barrierefreiheits-Feedback anbieten
  • Verbraucher können Barrieren direkt beim Anbieter oder bei den Überwachungsbehörden melden
  • Auch Verbraucherverbände und Behindertenorganisationen können Beschwerden einreichen
  • Nach Eingang einer Beschwerde prüft die Behörde den Sachverhalt
  • Der Anbieter wird informiert und bekommt in der Regel eine Frist zur Stellungnahme

Im besten Fall lösen Sie gemeldete Probleme direkt selbst, bevor daraus ein offizielles Verfahren wird. Zeigen Sie sich kooperativ und lösungsorientiert, wenn Nutzer Barrieren melden.

Mögliche Sanktionen und Bußgelder

Das BFSG sieht deutliche Konsequenzen bei Verstößen vor:

  • Bei festgestellten Mängeln erfolgt zunächst eine Aufforderung zur Behebung mit angemessener Frist
  • Werden die Mängel nicht behoben, können die Behörden wirksame Maßnahmen anordnen
  • Diese können bis zur vorübergehenden Einstellung des elektronischen Geschäftsverkehrs reichen
  • Bei wiederholten oder schwerwiegenden Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 100.000 Euro
  • Die Behörden können die Ergebnisse von Überprüfungen auch öffentlich machen

„Die schärfste Sanktion für mangelnde Barrierefreiheit ist nicht die gesetzliche Strafe, sondern der Verlust potenzieller Kunden.“

Rechtliche Risiken und Haftungsfragen

Neben den direkten Sanktionen durch die Marktüberwachungsbehörden bestehen weitere rechtliche Risiken:

  • Betroffene könnten Ansprüche aus dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) geltend machen
  • Verbraucherverbände könnten auf Unterlassung klagen
  • Bei bestimmten Diensten können auch Schadensersatzansprüche entstehen
  • Handelsrechtliche Konsequenzen sind denkbar, wenn durch mangelnde Barrierefreiheit ein Unternehmen systematisch Kundengruppen ausschließt
  • In Ausschreibungen, besonders im öffentlichen Bereich, werden Barrierefreiheitsanforderungen zunehmend verbindlich

Mit dem BFSG wird Barrierefreiheit von einer freiwilligen Maßnahme zu einer rechtlichen Verpflichtung mit entsprechenden Haftungsrisiken.

Dokumentation und Nachweispflichten

Um im Falle einer Prüfung vorbereitet zu sein, sollten Sie Ihre Bemühungen zur Barrierefreiheit dokumentieren:

  • Erstellen Sie eine öffentliche Erklärung zur Barrierefreiheit auf Ihrer Website
  • Dokumentieren Sie durchgeführte Maßnahmen und Verbesserungen
  • Bewahren Sie Testergebnisse auf und dokumentieren Sie, wie identifizierte Probleme behoben wurden
  • Bei technischen Schwierigkeiten dokumentieren Sie, warum bestimmte Funktionen nicht vollständig barrierefrei umgesetzt werden können
  • Halten Sie ein Verzeichnis der noch bestehenden Probleme und geplanten Verbesserungen bereit

Eine solide Dokumentation kann im Ernstfall den Unterschied machen zwischen einer einfachen Aufforderung zur Nachbesserung und empfindlichen Sanktionen. Sie zeigt, dass Sie das Thema ernst nehmen und aktiv daran arbeiten.

Verhältnismäßigkeit und Ausnahmen

Das Gesetz berücksichtigt, dass nicht alle Anforderungen für jedes Unternehmen gleichermaßen umsetzbar sind. Eine „unverhältnismäßige Belastung“ kann von der Erfüllung bestimmter Anforderungen befreien. Diese muss jedoch konkret nachgewiesen und begründet werden.

Zu berücksichtigen sind dabei:

  • Größe, Ressourcen und Art des Unternehmens
  • Geschätzte Kosten und Nutzen für Menschen mit Behinderungen
  • Nutzungshäufigkeit und Lebensdauer der betreffenden Produkte und Dienstleistungen

Die „unverhältnismäßige Belastung“ bezieht sich immer auf konkrete Einzelaspekte, nicht auf die generelle Pflicht zur Barrierefreiheit. Sie müssen also nachweisen, warum ein bestimmtes Feature nicht barrierefrei umgesetzt werden kann – nicht, warum Barrierefreiheit insgesamt zu aufwändig wäre.

Die Vorteile barrierefreier Websites

Barrierefreiheit wird gern als lästige Pflicht oder zusätzlicher Kostenfaktor betrachtet. Doch barrierefreie Websites haben auch zahlreiche Vorteile.

Erweiterte Zielgruppen werden erreicht

Eine barrierefreie Website erreicht deutlich mehr Menschen als eine mit Barrieren:

  • Sie erschließen eine große, oft unterschätzte Zielgruppe: In Deutschland leben rund 7,8 Millionen Menschen mit schweren Behinderungen – das sind fast 10 % der Bevölkerung
  • Menschen mit temporären Einschränkungen profitieren ebenfalls: vom Manager mit gebrochenem Arm bis zur Mutter, die einhändig surft, während sie ihr Baby hält
  • Auch ältere Menschen – eine wachsende und kaufkräftige Zielgruppe – nutzen barrierefreie Websites leichter
  • Die über 6 Millionen funktionalen Analphabeten in Deutschland profitieren von klarer Sprache und guter Strukturierung
  • Auch Menschen mit geringen Deutschkenntnissen oder niedrigerem Bildungsniveau finden sich auf barrierefreien Websites besser zurecht

Eine barrierefreie Website schließt niemanden aus – sie öffnet Türen zu potenziellen Kunden, die Ihre Wettbewerber möglicherweise vernachlässigen.

Verbesserte Nutzerfreundlichkeit für alle Besucher

Was für Menschen mit Behinderungen notwendig ist, macht die Nutzung für alle angenehmer:

  • Klare Strukturen und Navigation helfen jedem Besucher, sich schneller zurechtzufinden
  • Gute Kontraste und lesbare Schriften reduzieren Ermüdungserscheinungen bei längeren Lesesessions
  • Tastaturnavigation kommt auch Power-Usern zugute, die effizient arbeiten wollen
  • Verständliche Fehlermeldungen und klare Anleitungen reduzieren Frustration bei allen Nutzern
  • Gute Alt-Texte helfen auch bei langsamer Internetverbindung, wenn Bilder verzögert oder gar nicht laden
  • Mobile Nutzer profitieren von gut strukturierten, skalierbaren Layouts

Studien zeigen, dass Websites mit hoher Barrierefreiheit in Usability-Tests durchweg besser abschneiden – auch bei Nutzern ohne Einschränkungen. Die Prinzipien der Barrierefreiheit sind letztlich die Prinzipien guter Usability.

Positive Auswirkungen auf Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Barrierefreiheit und SEO gehen Hand in Hand. Viele Maßnahmen, die die Zugänglichkeit verbessern, steigern auch Ihr Ranking:

  • Screenreader und Suchmaschinen-Crawler haben viel gemeinsam: Beide erfassen den Code Ihrer Website und interpretieren ihn
  • Strukturierte Inhalte mit sinnvollen Überschriften erleichtern beiden die Arbeit
  • Alt-Texte für Bilder helfen Suchmaschinen zu verstehen, worum es geht (siehe Bilder-SEO)
  • Semantisches HTML hilft Suchmaschinen, die Bedeutung Ihrer Inhalte zu erfassen
  • Transkripte und Untertitel für Videos machen deren Inhalt für Suchmaschinen indizierbar
  • Eine klare, verständliche Sprache korreliert mit besseren Rankings
  • Verlässliche Tastaturbedienbarkeit deutet für Suchmaschinen auf eine technisch solide Implementierung hin

Google und andere Suchmaschinen bewerten Nutzererfahrung zunehmend als wichtigen Rankingfaktor. Barrierefreiheit verbessert diese Erfahrung messbar und kann daher direkte Auswirkungen auf Ihre Sichtbarkeit haben.

„Wer seine Website barrierefrei gestaltet, öffnet nicht nur eine Tür – er baut eine Brücke.“

Image- und Reputationsvorteile

Ein barrierefreies Online-Angebot stärkt Ihre Unternehmensreputation auf verschiedenen Ebenen:

  • Sie positionieren sich als sozial verantwortliches Unternehmen, das Inklusion ernst nimmt
  • Sie demonstrieren Kundenorientierung – für alle Kunden, nicht nur für die Mehrheit
  • In Zeiten wachsender ESG-Bedeutung (Environmental, Social, Governance) ist Barrierefreiheit ein wichtiger Baustein Ihrer sozialen Verantwortung
  • Bei Ausschreibungen, besonders im öffentlichen Bereich, kann Barrierefreiheit ein Wettbewerbsvorteil oder sogar Voraussetzung sein
  • Sie minimieren das Risiko negativer Publicity durch Ausgrenzungsvorwürfe oder Beschwerden

In sozialen Medien kann ein positives Beispiel für Inklusionsbemühungen erhebliche Reichweite erzielen. Umgekehrt können offensichtliche Barrieren zu Image-Schäden führen, besonders wenn Nutzer ihre Erfahrungen öffentlich teilen.

Wirtschaftliche Aspekte und ROI

Barrierefreiheit ist nicht nur eine ethische Frage, sondern kann sich auch finanziell lohnen:

  • Erweiterte Zielgruppen bedeuten potentiell mehr Kunden und höhere Umsätze
  • Verbesserte Usability führt zu höheren Konversionsraten
  • Bessere SEO-Rankings reduzieren die Kosten für bezahlte Werbung
  • Legal Compliance vermeidet teure Bußgelder und Rechtsstreitigkeiten
  • Reduzierte Support-Anfragen durch intuitivere Nutzung sparen Ressourcen

Eine Kosten-Nutzen-Analyse spricht klar für frühzeitige Investitionen in Barrierefreiheit: Je früher im Entwicklungsprozess Barrierefreiheit berücksichtigt wird, desto geringer sind die Kosten. Nachträgliche Anpassungen sind typischerweise 3 – 10 mal teurer als eine barrierefreie Implementierung von Anfang an.

„Barrierefreiheit ist angewandte Empathie.“

Macht die Websites barrierefrei!

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz markiert einen Wendepunkt: Digitale Barrierefreiheit wird von einer freiwilligen Maßnahme zu einer rechtlichen Verpflichtung für viele Unternehmen.

Digitale Barrierefreiheit ist damit kein Nischenthema mehr, sondern rückt ins Zentrum der Webentwicklung und des digitalen Marketings.

Je früher Sie beginnen, das Thema umzusetzen, desto entspannter und kosteneffizienter wird der Prozess. Wer Stichtage ausreizt, riskiert hektische und teure Notlösungen.

Die Zeit zu handeln ist jetzt.

Barrierefreiheit mag zunächst wie eine zusätzliche Herausforderung erscheinen, aber sie ist vor allem eine Chance: die Chance, Ihre digitalen Angebote für alle Menschen zugänglich zu machen, neue Zielgruppen zu erschließen und gleichzeitig rechtliche Anforderungen zu erfüllen.

Freiheit beginnt dort, wo Barrieren enden.“

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Als erfahrener Webspezialist helfe ich Ihnen mit meinem Netzwerk, Ihre Website barrierefrei zu machen: Schicken Sie eine E-Mail oder rufen Sie mich an – +49 40 22 86 75 40. Die Erstberatung ist kostenlos.

Über den Autor

Texter und Berater Michael BondzioMein Name ist Michael Bondzio, ich bin Konzeptioner, Texter und Marketingberater. In meiner über 25jährigen Tätigkeit für nationale sowie internationale Marken und Unternehmen aller Größen konnte ich jede Menge Erfahrungen sammeln, die ich in diesem Blog und auf meinem LinkedIn-Profil teile.

Seit 2004 berate ich Selbständige sowie Management und Unternehmensleitung kleiner und mittelständischer Unternehmen zur automatisierten Neukundengewinnung über das Internet.

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Weiterführende Ressourcen

Die Umsetzung von Barrierefreiheit ist ein kontinuierlicher Prozess, für den Sie gute Ressourcen und Unterstützung benötigen. Für Ihre weitere Arbeit an diesem Thema habe ich diese kuratierte Auswahl der wichtigsten Quellen zusammengestellt:

Links zu offiziellen Richtlinien und Dokumenten

Gesetzliche Grundlagen und Standards

Offizielle Leitfäden und Erklärungen

Hilfreiche Tools und Dienste

Analyse- und Test-Tools

Entwicklungstools und Ressourcen

Weiterführende Literatur und Schulungsangebote

Bücher und Fachpublikationen

  • „Barrierefreiheit im Web“ von Jan Eric Hellbusch und Kerstin Probiesch: Das deutschsprachige Standardwerk zum Thema
  • „Inclusive Design Patterns“ von Heydon Pickering: Praktische Muster für barrierefreie Webkomponenten
  • „Accessibility for Everyone“ von Laura Kalbag: Ein umfassender Einstieg in das Thema
  • „Form Design Patterns“ von Adam Silver: Fokus auf barrierefreie Formulare, ein häufiger Problembereich

Online-Kurse und Schulungen

Beratungsangebote und Unterstützungsmöglichkeiten

Spezialisierte Dienstleister und Beratungen

Nutzergruppen und Communitys

  • Accessibility Club: Ein regelmäßiges Treffen für Austausch zum Thema Barrierefreiheit accessibility.club
  • A11y – Accessibility-Meetups: Lokale Gruppen zum Erfahrungsaustausch in vielen deutschen Städten www.meetup.com/topics/a11y/
  • WebAIM-Community: Internationales Forum für Fragen zur digitalen Barrierefreiheit webaim.org/discussion/

Fördermöglichkeiten

  • KfW-Förderung: Unter bestimmten Umständen können Maßnahmen zur Barrierefreiheit förderfähig sein www.kfw.de
  • Inklusionsprojekte der Aktion Mensch: Unterstützung für inklusive digitale Projekte www.aktion-mensch.de/foerderung
  • Regionale Wirtschaftsförderung: Je nach Bundesland existieren teilweise Förderprogramme für digitale Transformation, die auch Barrierefreiheit einschließen können

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